Wie erwartet war die Nacht kalt, aber da diesmal der Wind fehlte, war es nicht so kalt wie die Nacht zuvor. Wir frühstücken frierend bei Bank und Tisch und merken dabei erst beim Zeltabbau, dass es neben dem Zelt wärmer gewesen wäre fürs Frühstück.
Wir wählen heute den Saale-Radweg, der uns kreuz und quer durch das Tal führt. Er ist sehr schön angelegt und steile Steigungen bleiben uns meist erspart. Eine Steigung nehmen wir in Kauf, um in Kahla einen Kaffee zu trinken. Der Weg zurück zum Radweg ist dann eher abenteuerlich. Ein schmaler Trampelpfad entlang der Eisenbahn verlangt uns alles an Balance ab, zumal der Weg teils auf dem Kabelkanal der Bahn und teils auf holprigem Kiesuntergrund verläuft.

Zurück auf dem Radweg führt uns dieser mitten durch Jena. Aber ausser den grossen Wohnblöcken am Stadteingang oder der Strassenbahn, welcher wir teilweise folgen, sehen wir nichts von der Stadt. Matthias ist fasziniert von dem Radwegnetz, das sich, ab vom übrigen Verkehr, auf breiten „Fahrradstrassen“ durch Quarrtiere und Pärke schlängelt. Gerade einmal 2 Kreuzungen müssen wir überqueren.
Mit der Zeit verschwinden immer mehr Kleider in den Taschen, denn der Tag ist schön, sonnig und wärmer. Doch der kühle bis kalte Wind lässt uns nie ganz auf den Windschutz verzichten.
Da es uns heute gut läuft fahren wir an 2 Campingplätzen vorbei und gehen in Dorndorf einkaufen. Wieder auf dem Radweg treffen wir auf Martin, unseren Zeltnachbar aus Saalfeld. Er begleitet uns zu einem kleinen Zeltplatz beim Kraftwerk in Döbritschen. Nach dem Abendessen wird geplaudert, gefachsimpelt und ausgetauscht bis wir die Kälte spüren, die die klare Nacht bringt und wir uns in unsere schützenden Schlafsäcke verkriechen.