02.6.: Dömitz – Wehningen – Boizenburg – Nostorf – Zweedorf – Forellensee bei Witzeeze

Die Sonne wärmt das Zelt, doch der Schein trügt. Öffnet man es, weht eine kühle Brise hinein. Die Nächte wollen einfach noch nicht richtig Sommer. Bis zur Abfahrt ist der Himmel wieder bedeckt.

Heute ist der Wind uns gnädig. Nicht selten haben wir ihn von der Seite, was nicht so bremst oder sogar stösst. Zudem ist heute, wo vorhanden, der Dammweg geteert. Ein Auf und Ab gibt es dennoch, da auf dem Damm nicht durchgehend gefahren werden kann. Wir sehen immer wieder Wildtiere. So scheuchen wir zwei Rehe auf, die am Damm grasen und eine Eule schwebt lange vor uns durch eine Allee. Wie das Rehkitz den Mäher überlebt hat, können wir uns nicht erklären. Es steht ganz allein im geschnittenen Gras.

Wir kommen so gut voran, dass wir erst nach 60 km in Boizenburg Mittag machen und einkaufen. Hier verabschieden wir uns von der Elbe. Dies bedeutet, dass wir etwas rauf müssen. Doch das Elbetal ist nicht tief. Dies sieht man auch an dem einzigen „Berg“ den wir am gegenüberliegenden Ufer entdecken. Die erste Erhebung seit Tagen.

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt an Feldern und Kiesgruben vorbei kommen wir an den Elbe-Lübeck Kanal und schon bald zum Camping Forellensee. Der Himmel hat unterdessen aufgeklart. Dass Petra überrascht ist, dass wir nach 78 km „schon“ am heutigen Ziel sind, zeigt, dass wir im Reiserythmus angekommen sind.

Unsere Zelte stehen heute direkt am See und voll dem Nordwind ausgesetzt, der über den See pfeifft. Essen dürfen wir zum Glück im geschützten Bereich der geschlossenen Gaststätte. Bei Sonnenuntergang kriechen wir in unsere Schlafsäcke, während der Gesang der Amseln beim Eisenbahnlärm der Strecke Hamburg – Berlin fast untergeht.