Andere kaufen sich Massagesessel, wir schlafen eine Nacht in der Kabine einer Autofähre. Weichgerüttelt werden wir um 8 Uhr geweckt. Der Lautsprecher begrüsst uns und lädt zum Frühstück ein. Das lassen wir uns nicht entgehen.
Danach gehts einmal auf Deck. Der Wind bläst und die See wird rauher, aber der Himmel ist strahlend blau. Genauso das endlose Meer um uns herum. Mit den Erzählungen der Passat im Kopf können wir ein kleines bisschen nachfühlen, wie sich die Seemänner haben fühlen müssen so ganz allein auf weiter See. Es macht mächtig Eindruck und zeigt uns deutlich, wie klein wir doch sind.

Wir machen es uns in der Lounge bequem und planen die nächsten Tage bis nach Riga. Es zeigt sich, dass das Zeltplatz-Suchen schwieriger wird, sobald man weg von der Küste ist. Wir wissen noch nicht so recht, was uns übermorgen erwartet, lassen uns einmal überraschen.
Und schon wird durch den Lautsprecher das Mittagessen angekündigt. Wir brauchen zuerst noch einen Rundgang an Deck, bevor wir uns abermals ans Buffet wagen. Das Essen ist lecker und wir danach richtig satt. Unsere Kabine dürfen wir bis kurz vor Ankunft belegen, das tun wir auch und schlafen etwas bei deutlich stärkerem Schwanken, bis wiederum zum Nachtessen aufgerufen wird. Und das um 16 Uhr. Aber das lassen wir aus und gehen stattdessen an Deck und beobachten, wie das Land immer näher kommt.

Mitten zwischen Lastwagen, Gabelstapler, Wohnwagen und Motorräder fahren wir vom Schiff und sind froh wieder in die Pedalen treten zu dürfen. Heute sind es aber nur 5 km bis zum BB Camping am Badesee. Noch zu wenige, um sich an die neue Beschilderung zu gewöhnen. Und auf dem Camping erwarten uns die Mücken. Deshalb, und auch weil es in Lettland schon 1h später ist, sind wir schnell im Zelt, wo die Matte zwar nicht mehr rüttelt, aber es bei geschlossenen Augen immer noch schwankt.