Der Ruhetag „Riga“ ist nicht so ruhig wie er tönt. Wäsche will gewaschen werden, die Route bis Tallinn wird geplant und am Nachmittag treffen wir nochmal Monika und Thomas. Mit gemütlichem Plaudern im Restaurant und der geschichtlichen Aufdatierung vor dem Präsidentenpalast verabschieden wir uns von den beiden. Von nun an sind wir noch zu zweit unterwegs.

Der gestrige Ruhetag hat sich dann noch in die Länge gezogen. Die Filmaufnahmen zur Sissi-Serie in der Altstadt, die Besichtigung der Markthallen (nur von Aussen, da schon geschlossen) und der Rückweg mit Einkauf und Nachtessen dauerten, so dass wir erst gegen 22 Uhr wieder auf dem Camping waren. Trotzdem entschieden wir uns, heute weiter zu fahren. Genug gesehen von der Grossstadt. Doch der Wecker klingelt irgendwie sehr früh…
Aus dem Stadtzentrum kommen wir gut und meist ohne im grossen Verkehr fahren zu müssen. Immer mal wieder ein Blick auf die Karte und so fahren wir zielstrebig gegen das Meer. Fast zu zielstrebig. Dem Euro Velo-Radweg folgend merken wir, dass dieser einen Abschnitt dem Strand entlang vorsieht. Nein, Sand fahren ist nicht das, was wir wollen. Wir versuchen über die Bahngleise auf die Strasse zu gelangen, doch das stellt sich als schwierig heraus. Strasse geht keine rüber und die Fusswege enden auf beiden Seiten vor dem Gleis. Ein Stück zurück finden wir einen Übergang.

Noch zwei Mal geben wir dem Radweg die Chance und beide Male führt er uns auf Sandstrassen. Da ist das Vorwärtskommen schwierig. Immer wieder „verreist“ das Vorder- oder das Hinterrad. Wir schwimmen, schimpfen und schieben immer mal wieder. Weil unsere Lasteselchen einfach nicht das machen, was wir wollen. Die Natur ist derweil sehr schön. Und am Ummis See stören wir mitten im nichts eine Dame, die sich in der Sonne räkelt.

Die Fahrt aus der Stadt und die Ausflüge durch den Sand haben Zeit gekostet. Wir erreichen den Camping Jūras Priede erst um 18:30 Uhr. Viele kleine Hüttchen gibt es da, Zeltwiese nicht wirklich, das Zelt steht trotzdem – im Sand. Eine warme Dusche und sogar eine Küche sind vorhanden. Und wir erhalten selbst eingelegte Salzgurken aus einem riesigen Glas. Alles, was das Herz begehrt.