Heute muss uns der Wecker aus den Federn holen und der hat etwas zu tun, denn die Sonne ist hinter einer Wolkendecke und Bäumen versteckt und heizt uns nicht aus dem Zelt. Schön für einmal nicht gleich schon von Anfang an Sonnencrème einschmieren.

Schade ist, dass die einzige Küstenstrasse, die es hat, die A1 ist, also die Autobahn. Vorstellen muss man sich eine Strasse mit je einer Spur und Gegenrichtungsverkehr. Die Spuren sind recht breit und es hat ausserhalb des Randstreifens mehr oder weniger Platz (Pannenstreifen). Vom Camping her ist die Autobahn mit einem breiten Randstreifen ausgerüstet, so kommen wir dem fühmogendlichen Verkehr nicht in die Quere und kommen zügig voran.
In Jelgvkrasti versuchen wir es trotzdem, dem Autolärm etwas auszuweichen. Mit wenig Erfolg. Wieder kämpfen wir mit Sand und weichem Kies und brauchen für die 6 km gleich lang, wie wir für die vorherigen 20 gebraucht hatten. Wir sind uns einig, hier hat alles was wenig Verkehr hat auch wenig Teer. Oder eben gar keinen. Die Autofahrer geben sich teilweise Mühe, uns nicht in eine Staubwolke zu hüllen, aber nur mit geringem Erfolg. Witzig ist, dass vor jedem Haus ein kurzer Abschnitt der Strasse gewässert ist. Für uns eine Erholungsphase, für die Bewohner etwas Staubschutz.

Bei der ersten Gelegenheit fahren wir zurück auf die A1. Doch oh Schreck, der Pannenstreifen ist weg. Nun heisst es mit viel Konzentration fahren. Kommen Lastwagen schwenken wir auf den Kies neben der Strasse. Zum Glück ist der Verkehr gegen Norden nicht so dicht wie gegen Süden. Dann vor Salacgriva taucht die alte Strasse auf, mal links dann rechts führt sie über einige Kilometer parallel zur neuen A1. Eine Freude für uns, wenn auch der Wechsel zwischen A1 und alter Strasse teilweise herausfordernd ist.

Eine andere Freude ist der Camping Milleri. Sehr schön hergerichtet, mit viel Liebe zum Detail dekoriert und gut ausgestattet. Trotz des Sandexperiments von heute sind wir früh da. So reicht es noch für einen Abstecher an den Strand und für Petra ein Bad im Meer. Blog geschrieben wird heute auf der Veranda des Küchenhäuschens und ein Glace hat es auch noch gegeben. Uns geht es richtig gut.
