20.6.: Voosemetsa – Lihula – Rõude – Martna – Taebla Haapsalu

Heute starten wir bereits kurz nach 8 Uhr. Erstens erwarten wir am Morgen wenig Verkehr und zweitens sind wir uns unsicher wie weit es wirklich sein wird. Zwischen 60 und 80 km liegt die Spanne je nach Weg, den wir wählen.

Die 10 ist wieder eine Autobahn, wie wir sie bereis kennen. Nur, hier haben wir sie über weite Strecken fast für uns. Wir können es uns sogar erlauben auf der Fahrspur und nicht auf dem schmalen Pannenstreifen zu fahren. Die Stärkung an der Tankstelle vor Lihula erübrigt den Einkauf im Dorf, weshalb wir auf der grossen Strasse bleiben. Da der Verkehr aber mit der Zeit zunimmt weichen wir wo vorhanden auf die alte Strasse aus.

Zwar schön zum anschauen aber kaum fahrbar, die alte Brücke über den Kasari Jögi.

Kurz später biegen wir auf die Strasse 31 Richtung Haapsalu ein. Entlang dieser wir in kürzester Distanz den Zielort erreichen könnten. Doch wir versuchen uns im Erkunden von kleineren Strassen. Was eigentlich auch sehr gut gelingt. Hätten die Strassenbauer nur etwas mehr Splitt auf ihren Fliessteer gekippt. Die Masse klebt in dieser Hitze ziemlich und füllt unsere Pneus, dass wir nach dem gröbsten Abschnitt eine Reifenreinigung vollziehen.

Der Mittagsrast in Rõude wird eine Jagd. Stechfliegen sind das leidige Thema. Sie bringen uns beinahe um den Mittagsschlaf.

Der Abstecher gegen Taebla hat sich gelohnt. Von Osten her kommend führt das alte Bahntrasse direkt nach Haapsalu. Zwar ein Kiesweg, aber er fährt sich gut. Das Buschwerk entlang des Weges versperrt jegliche Sicht, man fühlt sich vollständig weg von jeglicher Zivilisation. Die Länge der sichtbaren geraden Weglinie verstärkt den Eindruck noch. Dass unsere Räder nun wieder die Einheitsfarbe Beige tragen, ist das Resultat der Fahrt.

Dass man auch beim Wasserkauf einen Fehlgriff machen kann, merken wir heute. Da das Leitungswasser etwas Moorgeschmack hat, gönnten wir uns für die Fahrt Wasser aus der Flasche. Doch das gekaufte kann man einfach nicht trinken. Die Bäume freuten sich sicher über einen kleinen Gutsch Feuchte.

Gastfreundschaft auf dem Camping Pikseke: Die Flaggen der Heimatländer der anwesenden Gäste werden gehisst. Seit heute hängt auch die Schweizerfahne.

Die Gastgeber sind sehr zuvorkommend. Wir erhalten einen schönen Zeltplatz und zwei Stühle werden uns auch noch gebracht. Nach der verdienten Dusche gehts noch einmal aufs Velo. Heute gibts im schönen Städtchen Abendessen und danach noch eine Flanierfahrt an der Promenade. Ein lauer Sommerabend, den wir in vollen Zügen geniessen. Die nächsten zwei Tage bleiben wir hier, uns gefällt es.