Welch Überraschung heute Morgen – Wir haben Post! Ein Zettel steckt beim Fahrrad. Tanja und Klaus von gestern Abend wünschen uns eine gute Reise. Das freut uns sehr.
Der Monatswechsel ist auch der Wetterwechsel. Kühl und grau begrüsst uns der Tag, doch starten können wir noch im Trockenen. Später beginnt es Wasser aus dem Grau zu werfen. Doch ist es so, dass man nicht so recht weiss was anziehen. Trägt man das Regenzeug wird man von innen nass, verzichtet man darauf, kommt die Nässe von aussen. Heute sind die Bushäuschen so dicht gesäht, dass wir die Pausen geschützt verbringen können.

Die Strecke führt mehrheitlich durch Wald. Nur selten taucht ein Gewässer oder ein Feld auf. Wir geniessen es, wenn wir oben einmal kurz etwas Aussicht haben. Dann gehts wieder steil runter und hinter der Kurve die nächste Steigung. Dieses ständige Auf und Ab ist nicht nur physisch anstrengend, sondern fordert auch die Psyche heraus. Man vergisst beinahe die Abfahrten zu geniessen, weil der Kopf schon bei der nächsten Steigung ist.

Oberhalb von Korpilahti kommen wir an die E63. Leider ist sie ohne Alternative für ein Stück. Der Randstreifen ist schmal und in schlechtem Zustand und die Autos und Lastwagen brausen mit max. 100 km/h an uns vorbei. Dazu kommt, dass sich der Himmel gerade hier nochmal so richtig über uns ergiesst. Sobald wir schlau können flüchten wir auf Nebenstrassen und und werden ab Muurame mit beschildertem Radweg bis ins Stadtzentrum von Jyväskylä geleitet.
Hundemüde kommen wir erst nach 20 Uhr auf dem Camping an. Die 114 km waren mit über 1400 m Bergfahrten ermüdend. Bald liegen wir mit vollem Magen und geduscht im Zelt. Aber nicht ohne, dass Petra die Sauna ausprobierte.