Immer wieder ertönen laute Schreie oder andere Geräusche aus dem Zoo. Dies stört uns nicht weiter beim schlafen, gibt aber ein spezieles Gefühl, wenn man wach im Zelt liegt. Als sei man irgendwo in der Wildnis bei diesen Tieren.
Irgendwie leiden wir an Schlafmangel, auch wenn wir uns an die Helligkeit gewöhnt haben und durchschlafen können. So gefällt es uns nicht besonders als früh der Wecker wieder klingelt. Und auch auf dem Rad kämpfen wir mit der Müdigkeit.
Wieder haben wir die Strasse praktisch für uns. Für uns arbeitet auch der Wind und bläst uns die meiste Zeit schön in den Rücken. So kommen wir bis zum Mittag ziemlich zügig voran und gönnen uns den nötigen Mittagschlaf im Schatten der Fahrräder. Wir durchqueren eine schöne Seenlandschaft. Immer wieder taucht im Wald ein See auf. Auch auf dem letzten Abschnitt folgen wir dem See und kommen an den Camping Matkatupa in Ulkuniemi.

Oder besser gesagt dem ehemaligen Camping. Ein freundlicher Herr erklärt uns, dass seine Eltern im 2020 entschieden hatten, den Camping nicht weiterzuführen. Wir schauen etwas traurig, betonen, dass wir schon eine lange Fahrt hinter uns hätten und fragen, wo wir allenfalls übernachten könnten. Er bietet uns an, unser Zelt auf der ehemaligen Campingwiese aufzustellen und zeigt uns auch das vorhandene Plumpsklo. Als wir erwähnen, dass Matthias mit seinem Vater bereits vor 18 Jahren mit diesen Fahrrädern auf diesem Camping war und wir ihm das Foto von damals zeigen, hängt der Besitzer sogar die Polarkreis-Tafel wieder auf, damit wir ein Foto machen können. Sein Vater kommt dazu und erinnert sich an Thomas und Matthias, resp. an die Fahrräder und heisst uns auf seinem Land herzlich willkommen.

Gerade neben dem Anwesen ist der öffentliche Badestrand. Da keine Dusche in Aussicht steht, wird ein Bad im kühlen See die Erfrischung. Danach kommt auch wieder einmal der Kocher zum Einsatz. Abendessen am See, was will man mehr? Wir liegen müde im Zelt, haben alles was wir brauchen und wieder einmal viel Freundlichkeit erfahren dürfen.
