Der Wecker klingelt wie üblich, wenn wir längere Etappe vor uns haben, um 5:30 Uhr. Beim Zusammenräumen bemerken wir, dass wir ja heute den Zeitzonenwechsel wieder vor uns haben. So sind wir eigentlich um 4:30 Uhr aufgestanden. Egal, das gibt uns Zeit für unterwegs. Leise packen wir weiter, um die nicht zu wecken, die die Zeit im Griff haben.

Ein Kilometer nach der Abfahrt passieren wir die Grenze zu Norwegen. Nach knapp einem Monat seit dem Start in Hellsinki verlassen wir Finnland wieder. Und der landschaftliche Unterschied könnte nicht grösser sein. Die Strassen steigen sanfter an, es ist wilder und während der Fahrt nehmen die Berge um uns herum immer mehr zu und wir haben das erste Mal seit langem wieder einmal richtige Aussicht.

In Karasjok beziehen wir Norwegische Kronen. Irgendwie speziell, wenn du am Bancomat eine vierstellige Zahl eingibst. Genauso speziell wenn die Übernachtung mit Zelt auf dem Camping 220.- NOK kostet. Auch hier kämpfen sie mit Plakaten gegen Windkraftwerke zum Schutz der Natur. Die gleichen Probleme wie in der Schweiz. Nur können wir sie hier in der endlosen Wildnis noch weniger nachvollziehen. Wir passieren auch ein Militärgebiet. Das heisst 7 km nicht anhalten und nicht fotografieren. Um keinen Halt zu riskieren, gibt es deshalb vorher noch einen Pinkelstopp in Skoganvarre.

Nach langen Abfahrten, die wir richtig geniessen, haben wir auf den letzten 20 km noch ziemlichen Gegenwind. Anscheinend werden wir diesen die nächsten Tage nicht los, erfahren wir auf dem Camping. Heute steht unser Zelt wieder am Wasser. Aber es ist anderes Wasser. Wir haben das Meer wieder erreicht. Ein tolles Gefühl.