02.8.: Skipsfjord – Hammerfest, oder doch nur Honningsvåg

3:30 Uhr wir stehen bei strahlendem Sonnenschein nach einer unruhigen Nacht auf. Es stürmt ziemlich stark und der Wind rüttelt am Zelt. Doch es bleibt trocken.

Taghell mitten in der Nacht

Eine Stunde später sind wir auf den Rädern und kämpfen uns gegen den Sturm vorwärts. Manchmal ist es, als würde man gegen eine Wand fahren. Pünktlich sind wir am Quai. Nach dem gestrigen langen Telefon mit dem Kundenservice der Hurtigrute und deren Bestätigung, dass ein Schiff fährt, sind wir guten Mutes, dass wir auch ohne Reservation an Bord dürfen.

Doch es kommt kein Schiff der Hurtigruten. Wir sind komplett alleine am Quai. Über eine Stunde warten wir, doch nichts tut sich. Nur die „Norwegian Star“ gleitet langsam in die Bucht und legt am Kreuzfahrt Pier an.

Anstelle des Postschiffs kommt die Norwegian Star in Honningsvåg an.

Verärgert über die Inkompetenz der Mitarbeitenden beim Kundendienst suchen wir nach Alternativen. Den Bus nach Olderfjord nehmen – geht nicht mit unseren Fahrrädern; Zurück zum Camping – wir wollen nicht mehr nordwärts fahren; Mit dem Velo durch den Nordkaptunnel – das wollen wir nicht. Es bleibt nur noch die Option, dass wir in Honningsvåg bleiben. Aber zuerst buchen wir die Fahrt für morgen damit wir diese sicher haben.

Wir finden das Vanderhjem (Herberge) und bringen die sehr freundliche Dame dort etwas aus dem Konzept, als wir um 7:30 Uhr für ein Zimmer anfragen. Sie findet eines, das nicht belegt ist. Nach dem Frühstück aus der Packtasche liegen wir schon bald im Bett und schlafen den Frust aus.

Nach dem Mittag machen wir einen Bummel durch Honningsvåg und kaufen für die nächsten zwei Tage ein. Währenddessen trocknen all unsere Regenklamotten im Zimmer. Eine dunkle Wolke treibt uns wieder zurück ins Hostel, wo wir Znacht kochen können.

Wir erhalten die traurige Nachricht, dass ein Arbeitskollege, mit dem Matthias noch bis zu unserer Abreise zusammen gearbeitet hat, in den Ferien unerwartet verstorben ist. Der Schock sitzt tief und bestätigt uns gleichzeitig einmal mehr, dass wir mit unserer Reise das Richtige tun – jetzt das Leben geniessen. Die Stimmung ist etwas gedämpft, wir sind in Gedanken bei der Trauerfamilie und hoffen, dass die Weiterreise morgen wieder Ablenkung bringt.