Über dem heutigen Tag stehen diverse Fragezeichen. Ist die Strasse durchgehend befahrbar? Werden wir die 85 km und über 900 Höhenmeter schaffen? Fährt die Fähre in Gryllefjord und erreichen wir sie rechtzeitig?
Die Baustelle zwischen Mefjordbotn und Senjahopen ist angekündigt. Von 10-22 Uhr wird die Strasse wegen Asphaltarbeiten gesperrt. Wir fahren früh ab und schaffen die nötigen 25 km noch vor 10 Uhr. Schön ist der neue Belag auf der Strasse. Auch schön ist das Wetter. Als wäre gestern nichts gewesen.

Heute ist der Tag der Tunnels. Sind sie am Anfang recht kurz und gut zu fahren, nehmen sie im Verlauf des Tages an Länge und Steigung zu. Am Tunnelportal hat es jeweils eine Tafel und ein Blinklicht. Radfahrer sollen drücken bevor sie in den Tunnel fahren. Das Blinklicht funktioniert leider bei 80 % der Tunnels nicht.
Die Landschaft der Insel Senja ist sehr schön. Von Sandstrand, über idyllische Dörfer bis hin zum Ausblick über den Fjord bietet diese Insel sehr viel schönes. Aber auch sehr strenges. Kaum ein Meter der Küstenstrasse ist gerade und die Steigungen, um vom einen Fjord zum nächsten zu gelangen verlangen viel Muskelkraft.

Speziell ist vor allem der Steinfjordtunnel. Nach einem Anstieg auf der Passstrasse von Meereshöhe auf ca. 200 Meter erreichen wir das Tunnelportal. Von da aus geht es über 1,9 km kontinuierlich rauf, dass wir am Schluss auf über 300 m Höhe zum Loch raus kommen. Ein richtiger Chrampf.

In Gryllefjorden haben wir 2 h Zeit bis die Fähre uns nach Andenes bringt. Wir nutzen sie, um Znacht zu essen. Es hat ganz viele Radfahrer und noch mehr Autofahrer. Nicht alle passen ins Schiff. Für die anderen fährt morgen um 11 Uhr das nächste Schiff.
Heute steht unser Zelt am offenen Meer. Die Wellen rauschen und die Sonne ist auch unter gegangen.
