12.8.: Andenes – Bleik – Stranda – (Oklveien) – Myre – Åse – Risøyhamn – Buksnesfjorden

Heute stehen wir nicht ganz so früh auf. Die Nacht ist auch so genug kurz. Das Zelt ist knistertrocken, eine wahre Freude. Beim Frühstück im gemeinsamen Aufenthaltsraum gesellt sich Rico dazu, welcher auch mit dem Fahrrad Richtung Süden unterwegs ist und uns bereits vor Tromsø das erste Mal überholt hat. Er hat gestern unsere zwei letzten Etappen in einem Stück gemacht und uns auf der Fähre wieder getroffen.

Die Touriroute führt der Westküste der Insel entlang und ist eine schön angelegte, schmalere Strasse. Der Verkehr hält sich heute Morgen in Grenzen und es ist schön, für uns fahren zu können. In Bleik kaufen wir für heute und morgen ein. Diesmal vergessen wir nicht, dass morgen Sonntag ist.

So der Küste nach Süden fahrend kommen wir an schönen weissen Sandstränden und am Meer grasenden Kühen vorbei und schauen gegen eine Regenwand, die über dem Gebirge bei Nordmela hängt. Es macht uns gar nicht an, in diesen Regen zu fahren. Eine Alternative bietet die Sandstrasse kurz vor Nordmela, die nach Myre, an die Ostküste der Insel, führt. Doch ganz trocken bleiben wir auch da nicht. Kurz will eine Wolke grosse Tropfen abwerfen und lässt uns gehörig fluchen. Auch später fahren wir immer wieder in kleine Schauer. Aber es kommt jeweils nur so viel Wasser, wie auf den Hosen gleich wieder trocknen kann auf den Oberschenkeln.

Wer findet ihn, den Elch? In solchen Situationen vermissen wir das Zoomobjektiv.

Auch auf der Hauptroute 82 fahrend ist der Verkehr so schwach, dass wir die veränderte Vegetation geniessen können. Es ist alles saftig grün und es gibt viel Landwirtschaft. Es macht den Anschein als wäre mehr nördlich „Überleben“ und hier „Leben“ angesagt. Es sieht alles viel freundlicher aus. Und dann ruft Petra plötzlich von hinten: „Elch, da!“ Noch nahe am Strassenrand stehend, trabt das grosse Tier etwas davon, bleibt dann auf der Wiese stehen und beobachtet uns. Im Nu sind noch andere Leute auf das Tier aufmerksam und blockieren die Strasse. Irgendwann wird es dem Tier zu bunt und es zieht sich in den Wald zurück. Wir können es noch sehen, wie es die Leute beobachtet und vermutlich wartet, bis alle wieder abgezogen sind.

Unser heutiger Schlafplatz ist in der Bucht des Buksnesfjord und gehört dem Andøy Friluftssenter. Seit langem brauchen wir wieder einmal den Kocher. Da es nur so von kleinen Mitches wimmelt und es keine Küche mit Aufenthaltsraum gibt, essen wir heute im Zelt.