Auch heute ist der Himmel bedeckt, als wir aufstehen. Kurz nach 8 Uhr sind wir fahrbereit und machen uns auf den Weg.
Das Wetter spielt heute wieder einmal Katz und Maus mit uns. Als es das erste Mal zu regnen beginnt, halten wir an, montieren Regenhose und -jacke und fahren weiter. Keine 2 km später ist die Strasse trocken und wir vergehen fast in den Regenklamotten. Beim zweiten Mal lassen wir uns nicht so leicht einschüchtern, durchfahren das kurze Nass und lassen während der Weiterfahrt die Kleider danach an der Sonne wieder trocknen.
Dass uns Wohnmobil- und Autofahrer bei der Vorbeifahrt zuwinken, sind wir uns schon gewohnt. In der Nordkapregion haben uns sogar die Motorradfahrer gegrüsst. Heute kreuzt uns einer der vielen Lastwagen, hupt kurz und winkt eifrig. Wir freuen uns und winken zurück.

Wir kommen sehr gut voran, weshalb wir uns nach dem Einkauf in Jäckvik entscheiden, die morgige Etappe gleich noch anzuhängen. Wir fahren an der Herberge mit Zeltmöglichkeit vorbei und werden keinen Kilometer später total verregnet. Es reicht gerade noch, um die Regenjacke zu montieren. Bei einem kleinen Hüttchen suchen wir etwas Schutz, doch hier im Norden hat es kaum Vordächer an den Häusern. Sobald das gröbste vorbei ist, fahren wir weiter. Nass sind wir ja schon. Nach einem weiteren Gutsch vom Himmel haben wir es zum Glück ausser Reichweite dieser Wolke geschafft und wieder trocknen die Kleider an der Sonne.

Das Mittagessen fällt eher kurz aus, da die schwarzen Wolken immer näher kommen. Wir durchfahren eine sehr schöne Seelandschaft, müssen uns jedoch etwas selber motivieren, diese auch zu geniessen und nicht nur den Fokus auf all die schwarzen Wolken um uns herum zu haben. Bei einer Pause steht ein Auto mit Anhänger und laufendem Motor am Strassenrand. Beim genaueren Hinschauen sehen wir, dass der Hänger auf dem Wagenheber steht und ein Rad fehlt. Wer weiss wie lange der schon mit laufendem Motor dort steht und auf ein neues Rad wartet. Bei uns löst das nur Kopfschütteln aus.

Mit geschicktem Pause machen und viel Glück kommen wir trocken ans Ziel. Hier können wir die müden Muskeln in der Sauna entspannen, kochen uns etwas leckeres und kommen dennoch beizeiten ins Bett. So schnell sind wir noch nie über 100 km mit knapp 600 Höhenmetern gefahren.