28.8.: Åmsele – Hällnäs – Vindeln – Hattingen – Umeå

Ein strahlend blauer Himmel begrüsst uns beim Aufstehen. Wir geniessen ein ausgiebiges Frühstück und die Kleider werden in der Waschmaschine wieder sauber. Der stürmische Wind sorgt dafür, dass wir die Wäsche kurz nach dem Aufhängen wieder trocken abnehmen können. Fürs draussen sein ist er aber zu kalt, weshalb wir das Sofa im gemütlichen Häuschen vorziehen. Der Laden im Dorf hat am Sonntag zwei Stunden geöffnet. Wir nutzen dieses Zeitfenster, um für den nächsten Tag einzukaufen. Und heute muss noch das Büro erledigt werden, schliesslich ist bald Ende Monat und die Zahlungen machen sich nicht von selbst. Beim Eindunkeln regnet es.

Nach einer regnerischen Nacht auf der Luftmatratze (die Matratze im Bett ist so weich, dass die Hüfte auf dem Rost aufliegt) beginnt der Tag grau. Nur einzelne Tropfen erreichen uns bei den ersten Kilometern, danach reisst die Wolkendecke zunehmends auf und die Sonne lacht uns ins Gesicht. Wir kommen sehr gut voran, denn heute vernichten wir die letzten Höhenmeter bis ans Meer.

In Vindeln gibts Mittagsrast im kleinen, schönen Park in der Ortsmitte. Während wir uns stärken spielt eine Gruppe Senioren Betangue. Die einen können besser Kugel werfen als gehen.

Am Nachmittag wird dann die Wolkendecke wieder immer dicker und für die letzten 20 km fahren wir in einem doofen gepinkel. Die Hosen trocknen fortlaufend wieder auf den Oberschenkeln, doch wir sind irgendwann trotzdem nass und müssen die Regenkleider montieren. So kommen wir bis nach Umeå auf den Camping und können das Zelt aufstellen, bevor der Regen so richtig loslässt.

In der Gästeküche treffen wir auf eine schwedische Studentin, die heute den ersten Semestertag hatte und noch keine Bleibe gefunden hat, einen deutschen Senior und einen Belgier. Letzterer ist pensioniert und radelt durch die Welt. Das einzige, was klar zu sein scheint ist, dass er nicht mehr zurück nach Belgien will, alles andere ist offen. Wir haben einen lustigen, langen Abend und erzählen einander unsere Geschichten. Zurück im Zelt prasselt der Regen nur so nieder. Der Wetterbericht hat für morgen trocken gemeldet. Wir hoffen, dass er recht behält.