Es leert in der Nacht vom Himmel, was es kann. Rund um uns herum entsteht ein See in der Wiese. Der Standplatz unseres Zeltes ist top, wir bleiben trocken und schwimmen nicht davon. Anders sieht es beim deutschen Nachbarn aus, der im Auto schläft. Er muss zuerst das Auto umparkieren, bevor er aussteigen kann.
Beim Aufräumen im Zelt hört es auf zu regnen. Doch irgendwie kommen wir heute nicht vorwärts. Wir frühstücken lange und plaudern mit Fredy, dem belgischen Radfahrer. Erst nach 9:30 Uhr fahren wir los und als wir später im Stadtzentrum den Einkauf erledigt haben, ist es bereits 11 Uhr. Noch liegen knapp 70 km vor uns.
Schön führt uns der Radweg aus der Stadt. Zwar finden wir die Schilder erst ausserhalb, müssen aber nie auf der Strasse fahren, so gut ausgebaut ist die Veloinfrastruktur. Bald ist es so warm, dass wir im T-Shirt fahren können. Keine Ahnung, wann dies das letzte Mal der Fall war.

Die E4 und die Eisenbahn verlaufen gerade hinter der Küstenlinie. Wir folgen dem Radweg über kleinere Strassen und nehmen so jeden Hügel und jedes Dorf mit. Das gibt, wie schon in Norwegen, viele Kilometer, ohne wirklich weit zu kommen. Aber schön sind sie, die kleinen Strassen durch hübsche Dörfer und Wälder. Teilweise sind es Sandstrassen mit Löchern in Grösse der Strassenbreite. Aber wir finden immer einen Weg, um nicht hindurch fahren zu müssen.
In Normaling treffen wir nun wieder ans Meer. Das andere Meer, wie Petra es nennt. Der Camping hat alles was wir brauchen. Nur der Kochherd ist etwas speziell. Man muss den Backofen laufen lassen, damit die Herdplatten funktionieren. Im Gespräch mit einem schwedischen Camper erfahren wir, dass es dieses Jahr viele Pfifferlinge zu finden gibt und dass auch die Schweden ihre Kühe im Sommer auf die Alp schicken. Sie nennen das „ins Chalet gehen“.
