Gleich im Ort können wir wieder einkaufen und gönnen uns auch etwas Süsses. Wieder einmal können wir über 30 km auf Radwegen neben der Strasse her fahren. Was bergwärts angenehm ist, ist bei Abfahrten etwas mühsam, weil bei Einfahrten und Kreuzungen jeweils der ganze Schwung verbremst wird.
Schon lange sagen wir uns, dass wir, sollten wir in Schweden eine IKEA antreffen, einen Hotdog essen gehen. Heute leuchtet das IKEA-Logo schon von weitem. Aber so nahe, dass es für einen Abstecher gereicht hätte, kommen wir nicht.
Heute ist vermutlich kein Meter flach. Wir wissen schon am Morgen, dass wir eine strenge Etappe vor uns haben. Und streng wird sie. Die Hügel wollen bis zur Einfahrt zum Camping einfach nicht enden. Immer wieder kommt ein weiterer hinter der nächsten Kurve hervor. Auch wenn sie nicht so steil wie in Finnland sind, sind sie durch ihre länge ermüdend. Man hat das Gefühl überhaupt nicht vorwärts zu kommen. Verstärkt wird dieses Gefühl noch durch den ständigen Gegenwind.
Das Wetter könnte wechselhafter nicht sein. Wir fahren von blauem Loch unter dichte Wolkendecken hindurch ins nächste blaue Loch. Dazwischen will eine Wolke etwas pinkeln, dann scheint wieder die Sonne. Doch ohne lange Ärmel wollen wir bei dem kühlen Wind nie fahren.

In Sundsvall schliesst gerade die Bahnschranke, als wir dort ankommen. Schnell bildet sich eine lange Schlange und eine Traube von Menschen. Doch ein Zug kommt lange nicht. Nach 5 Minuten beginnen die Fussgänger über den Bahnübergang zu gehen und die Autofahrer drängeln in Seitenstrassen. Wir entscheiden uns, die sowieso bald fällige Pause hier einzulegen. Während wir Banane und Nüsse verdrücken kommt dann der Güterzug angerollt. Nach 15 Minuten öffnet die Schranke wieder. Als wir dann auch wieder fertig sind und auf die Lieger sitzen, schliesst sie erneut. Zum Glück nur für eine S-Bahn, die schnell vorbei ist.
In Hassela haben wir Glück. Neben einem schönen Camping-Wiesli dürfen wir auch das Clublokal des Caravan-Clubs nutzen. Neben Küche und Esstisch gehören auch ein Sofa und TV mit Xbox zur Ausstattung. Gebraucht haben wir diese zusätzlichen Gadgets nicht. Wir sind so müde, dass wir beinahe am Tisch einschlafen. Falls es uns im Zelt zu kalt wird, dürften wir auch im Haus schlafen – so das Angebot.

Von den Mücken haben wir nicht viel gemerkt. Anders die zwei jungen Radfahrer, die nach uns ankommen, sie stellen schon das Zelt mit Netz über dem Kopf auf.