Heute ist alles etwas ein Kampf. Beginnend mit dem Aufstehen aus dem warmen Schlafsack in die kalte Morgenluft. Sogar das Innenzelt ist heute feucht, so kalt und windstill war es in der Nacht. Gerade als die Sonne auf das Zelt scheinen würde ziehen Wolken auf. So wird das nichts mit trocknen.
Der zweite Kampf haben wir mit den vielen Hügeln. Mehr oder weniger steil geht es hoch auf fast 400 Meter und immer wieder runter und erneut rauf. In Kombination mit dem stürmischen Wind, der uns auch abwärts kaum vorwärts kommen lässt und einem jeden Schwung nimmt, ist es ziemlich hart. Lange Abschnitte fahren wir auf Sandstrasse durchs absolute Nichts. Manchmal taucht ein Haus auf und wir fragen uns, wer hier draussen, mindesstens 30 km vom nächsten Ort entfernt, leben möchte.

Auch heute wollen uns die Autofahrer nicht wirlich berücksichtigen. Eine Autofahrerin überholt sogar grosszügig, obwohl ein anderes Auto entgegen kommt. Dieses muss voll abbremsen und hupt. Doch Autos sind heute eine Seltenheit. Wir fahren meist ganz für uns duch den Wald. Witzig finden wir die Hochsitze, die immer wieder entlang der Strasse stehen. Ausgestattet mit einem Holzofen sehen sie aus wie kleine Hüttchen auf Stelzen.

Am Schluss dürfen wir wieder eine lange Abfahrt geniessen und sind bald danach auf dem Smednäset Camping des schwedischen Caravan Club. Der Camping ist riesig, über 100 Wohnwagen stehen hier jeden Sommer. Im Winter sind es 70. Wir kriegen ein Plätzchen und können uns für morgen zum Waschen eintragen. Denn morgen fahren wir nicht weiter, da werden die Beine geschont.
Beim Znacht werden uns kleine Krebse angeboten. Wir lehnen dankend ab. Das Geräusch beim Verzehr reicht uns bei Weitem. Die vier Schweden sind fasziniert von unserer Tour und wir plaudern noch eine Weile bevor es uns in die Schlafsäcke zieht.