Wenn eine halbe Stunde vor dem Wecker die Blase ruft, gibt es drei Möglichkeiten. Liegenbleiben, bis der Wecker klingelt, war heute keine, aufstehen und gleich Tagwach machen wäre eine gewesen. Wir liegen nach dem WC-Gang nochmal ins Zelt und stellen den Wecker etwas später. Der warme Schlafsack ist zu verlockend und es ist ja noch dunkel. Wir sind jedoch erstaunlich schnell beim Zusammenpacken und kommen so nicht später als sonst vom Camping.
Etwas Unsicherheit bereitet uns eine Stelle etwa 7 Kilometer nach dem Camping. Da gibt es nur eine Brücke über den Fluss und über diese führt die Autobahn. Wenn wir diese nicht nehmen können, heisst das einen Umweg von rund 10 Kilometern bis zur nächsten Brücke. Doch wir haben Glück, für einen Abschnitt von ca. 700 m wird die Autobahn zur Hauptstrasse, wir können bei der Kreuzung auf die Brücke einbiegen und die Strasse kurz nach der Brücke wieder verlassen. Danach beginnt die Autobahn wieder.

Die meiste Zeit der 75 km fahren wir heute nebeneinander, weil wir einen Radweg haben und vor allem, weil der Wind uns heute ausnahmsweise schiebt. Was uns aber auch die meiste Zeit begleitet ist der Lärm der Autobahn, der wir folgen. Schade eigentlich, denn der Weg wäre sehr schön. Etwas Glück haben wir auch noch. Bei der Reifenkontrolle nach einem Scherbenhaufen finden wir bei Petras Hinterreifen einen älteren Glassplitter, der schon sehr tief sitzt und vermutlich bald den Schlauch punktiert hätte. Mit Spitzzange wird das kleine Ding heraus operiert.

Unterhalb der Festung bei Bohus gibt es Mittag am Wasser. Doch für einen Mittagsschlaf ist der Wind etwas zu kühl. So nehmen wir die letzten 25 Kilometer in Angriff und können den Wegweisschildern bis zu unserem Ziel folgen. Breite, gut ausgebaute Radwege in Kombination mit Rückenwind ist fast wie fliegen. Unterstützt werden wir durch die _Veloampeln, die immer grün schalten, wenn wir hinfahren. So kommen wir schnell ins Stadtzentrum, ohne einmal von einem Auto überholt zu werden. Auch wenn wir heute direkt an der IKEA vorbei fahren, graut uns das Gewusel (am Sonntag!) der vielen Menschen und wir verzichten auf den Hotdog.

Die nächsten 3 Nächte bleibt das Zelt verpackt. Wir schlafen im Hotel und werden Göteborg geniessen.