Früh klingelt der Wecker. Wir wollen bei Beginn des Frühstücks um 6:30 Uhr die Räder gepackt haben. Gut eine Stunde danach sitzen wir auf den Liegern und fräsen mit all den anderen Velopendlern auf dem schönen Radweg Richtung Dänemark-Quai. Wir werden sehr zuvorkommend behandelt. Zum warten wird uns eine Reihe zugeteilt, die unter einem Dach ist. Es regnet zwar nicht, aber bei dem grau verhangenen Himmel könnte es jederzeit einen Schauer geben. Als erste, vor allen Brummis, fahren wir auf das leere LKW-Deck und zurren unsere Räder mit Gurten fest.

Die gut 3 Stunden Fahrt bis nach Frederikshavn vergehen wie im Flug. Zuerst beobachten wir die Ausfahrt aus Göteborg vom Sonnendeck aus. Es bläst uns beinahe davon, weshalb wir die Schäreninseln dann von innen bewundern. Ein kurzes Nickerchen und etwas gegessen und schon ist wieder Land in Sicht. Ein weiteres Land erwartet uns. Hallo Dänemark, goodbye Schweden.

Sehr positiv beeindruckt sind wir vom Radweg, der gleich nach der Schiffluke beginnt und weit vor den Autos aus dem Hafenareal auf den regulären Radweg führt. Das nennen wir eine Begrüssung. Nicht ganz so höflich werden wir vom Wetter begrüsst. Stürmisch bläst der Wind aus Süd, Südwest und treibt immer wieder Schauer über das Land. Ganz fein ist der Regen, aber so dicht, dass man in Kürze patschnass ist. In Frederikshavn montieren wir noch die Regenhosen, ziehen sie aber bald wieder aus, weil es an der Sonne zu warm ist damit. Später werden wir vom ersten Schauer mitten auf dem Feld überrascht. Die Kleider trocknen zum Glück im warmen Wind schnell. Die späteren Schauer können wir mit Unterstehen einigermassen trocken überstehen.
Die Fahrt entlang der Osküste und durch hübsche Dörfer ist sehr schön. Es sind nur 40 Kilometer, doch der Wind macht es streng. So kommt es, dass wir nach dem Einkauf im Spar erst nach 18 Uhr auf dem Camping eintreffen. Zum Glück ist der nette Besitzer telefonisch erreichbar und gleich zur Stelle. Speziell ist die Familiendusche. 2 Duschen in einem Raum, 1 Münzautomat, 5 DKK für 3 Minuten und die Zeit kann gestoppt werden. So kommen wir mit einer Münze durch und 4 haben wir gekauft.

Es ist bereits dunkel, als wir auf einer Bank vor dem Servicegebäude Znacht essen. Leider ist der Aufenthaltsraum geschlossen. Der Wind ist immer noch stürmisch und es rauscht in den Bäumen. Zum Glück ist das Rauschen in den Ohren weg, wenn man im Schlafsack liegt.