27.9.: Ribe – Egebæk-Hviding – Brøns – Husum-Ballum – Højer – Grenze – Klanxbüll – Emmelsbüll – Neugalmsbüll – Dagebüll

Wir schauen, dass wir gleich um 8 Uhr auschecken können und sind so schon früh mitten in Ribe. Wir haben von Doris zwei Fotos von Ribe im Jahr 1985 erhalten, Anreiz für uns, die Orte in der schönen Altstadt zu suchen. Wir haben sie gefunden und noch viele weitere schöne Häuser gesehen und Gässchen durchfahren. Echt schön.

Das erste Stück nehmen wir den Radweg entlang der direkten Strasse gegen Süden. So kommen wir bequem vorwärts und können in Hviding noch einkaufen. Ab Brøns folgen wir dann wieder der Westküsten-Route. Die Sonne scheint milchig vom Himmel und der Gegenwind ist warm. Knapp T-Shirt-Wetter.

Heute ist definitiv der Tag der Windräder und der Schafe. Dies macht auch der schön bemalte Elektroverteilter deutlich. Letzere bieten uns eine etwas unangenehme Fahrt. Verwöhnt vom Deichradweg gestern sind wir etwas schockiert über den Zustand des Abschnitts von der Hauptstrasse Richtung Rømø bis nach Hjerpsted. Holpriger, alter Teerbelag, der auf gewissen Abschnitten so von Schafkot bedeckt ist, dass ein Ausweichen unmöglich ist und die immer wieder folgenden Viehsperren mit engem Durchgang über Querrohrbrücken machen ein Vorwärtskommen schwierig.

Eine Belohnung ist später das Dorf Højer, so quasi als versöhnlicher Abschluss unserer Dänemark-Strecke ist das letzte Dorf vor der Grenze wirklich hübsch. Danach folgen wir der Grenzroute geradewegs zur deutschen Grenze. Drei Monate und 19 Tage nachdem wir Deutschland bei Travemünde verlassen haben, erreichen wir es heute wieder. Ein tolles Gefühl und das Zuhause rückt dabei in greifbare Nähe.

Ab der Grenze wird das Navigieren schwierig. Einmal fehlen Wegweiser, das andere Mal führt ein Weg uns im Kakao herum. Sowas ist uns in den letzten Monaten nicht passiert, wo es meist nur eine Strasse gab. Etwas anderes befremdete uns ziemlich. Angekommen auf dem Camping müssen wir als erstes 20 Euro in bar hinterlegen, um den Schlüssel für die Toiletten zu erhalten. Nach 3 Monaten ohne Bargeld können wir dazu nur den Kopf schütteln. Später in der Küche müssen wir an der Reception zuerst für 1 Euro Jetons holen, um kochen zu können. Gegessen wird auf einer Bank vor dem Haus. Sitzgelegenheiten mit Tisch sucht man vergebens. Irgendwie fühlen wir uns noch nicht so willkommen und wünschen uns die komfortablen Küchen und Aufenthaltsräume des Nordens zurück.