03.10.: Oberhammelwarden – Elsfleth – Huntebrück – Berne – Lemwerder – Bremen – Stuhr – Kirchseelte – Harpstedt – Goldenstedt

Der Wecker klingelt früh, denn heute sind wieder über 90 km zu fahren und wir sollten vor 18 Uhr am Ziel sein, damit wir die Reception noch erwischen.

Unser Wunsch, weitere solche Tage wie gestern zu haben, wird leider nicht erfüllt. Der Wind nimmt stürmische Form an. Ist es am Morgen noch angenehm warm, wird es durch den Tag immer kühler. Am Schluss fahren wir mit Pulli und Regenjacke. Letztere nicht nur wegen der Kälte. Der Wind peitscht uns auch immer wieder einmal Nässe ins Gesicht.

Schwerindustrie an der Weser vor Bremen.

Wir sind froh, finden wir geschützte Orte, um unsere Pausen einzulegen. Sei es ein kleiner Holzunterstand an einer Weserschleuse oder das Dach des geschlossenen Aldi in Stuhr. Ja, heute hat alles geschlossen, inklusive der meisten Restaurants. Denn es ist Tag der deutschen Einheit, ein Feiertag. Alles steht still, alle geniessen die Freizeit. Respektive fast alle. Bauern scheinen keine Feiertage zu kennen. Wie bei uns am 1. August hört man auch hier immer wieder Traktorenlärm von den Feldern und es wird fleissig Mais geerntet resp. gemäht. Für uns unverständlich zumal es ja nicht einmal schönes Wetter ist.

Ab Bremen verlassen wir die Weser und kommen später wieder in etwas coupierteres Gelände. Dass der Velomech gestern Petras Lenklager zu stark angezogen hat, merkt sie vor allem bei der langsamen Bergfahrt, wenn die automatische Ausgleichung des Gleichgewichts etwas blockiert ist.

Der Nachmittag wird zum Kampf gegen den Wind. Er scheint immer gegen uns zu blasen, egal welche Richtung wir einschlagen. Wir kommen kurz vor 18 Uhr auf dem Hartenberger See Camping an und werden freundlich empfangen. Heute bezahlen wir die Hälfte von gestern, haben aber WC-Papier in den Toiletten. Gestern hat dies gefehlt. Zum Schluss kriegen wir noch eine riesen Schokolade geschenkt (300 g). Bei den Duschen hat es etwas geschützte und gedeckte Sitzmöglichkeiten. Unser Platz fürs Znacht. Doch lange sitzen wir heute nicht draussen, es ist kalt und wir sind froh in den warmen Schlafsack kriechen zu können. Im Zelt ist es angenehme 15 Grad.