Eigentlich wäre ein Ruhetag angesagt, doch der Campingplatz überzeugt uns überhaupt nicht, weshalb wir uns nochmal in den Sitz schwingen. Zum Abschied kriegt der Esel im Steichelzoo von Petra einen Büschel saftiges Gras, dann geht es über die Schleuse nach Datteln. Tief liegen die Frachter, die irgendwelches Schüttgut geladen haben. Sie sehen aus als gingen sie gleich unter.
Wir möchten eigentlich dem Emscher-Weg folgen. Doch dies scheint unsere Herausforderung für heute zu sein. Immer wieder ist der Weg wegen Bauarbeiten gesperrt. Umleitungen sind nicht, oder nur schlecht signalisiert und auch die Radwegsignalisierung hilft nicht immer weiter. Oft fahren wir in Sackgassen, müssen umkehren und versuchen einen anderen Weg. Das gibt das Gefühl einfach nicht vom Fleck zu kommen. Auch unser Versuch stattdessen dem Rhein-Herne-Kanal zu folgen zeigt das gleiche Bild von Bauarbeiten. Währenddessen hilft auch der Wind nicht wirklich, unsere Konstante seit Tagen. Eine weitere ist die Sonne. Nach anfänglich grauer Wolkenschicht wir der Tag strahlend blau und auch wieder etwas wärmer.

Lange kämpfen wir uns durch das Wirrwarr von Umleitungen und die Pausen sind eher etwas spät. Dafür gibt es auch heute etwas Süsses aus der Bäckerei.

Wir queren vom Rhein-Herne-Kanal zwischen Gelsenkirchen und Essen durch an die Ruhr. Was für ein Unterschied. Stark frequentiert und gut ausgebaut ist der Radweg ein Genuss. Wir haben uns zwar noch den EDEKA auf dem Hügel ausgesucht, weshalb wir für diesen Abstecher den Radweg verlassen und uns zum Einkauf hoch kurbeln. Umso schöner ist die Abfahrt bis zum Campingpark bei der Schleuse Werden. Der Kontrast zum Camping letzte Nacht könnte nicht grösser sein, weshalb wir gleich für 2 Nächte buchen. Gut ausgestattet, freundlicher Empfang und Restaurant. Wir staunen nicht schlecht, als wir auf die volle Zeltwiese treffen. Später erfahren wir: Es findet gerade die SPIELE statt, die Messe für Gesellschaftsspiele. So kommt es auch, dass wir in der Küche nicht alleine sind, was uns überhaupt nicht stört.
Störend ist dafür der Lärm, den die startenden Flugzeuge machen. Der Campingplatz scheint in einer Abflugschneise zu liegen. Wir vermuten vom Flughafen Düsseldorf oder vielleicht doch vom Flughafen Essen-Mülheim? Jedenfalls ist es laut und für uns eher fremd. Schon lange hatten wir keinen solchen Lärm mehr. Auch hatten wir uns schon eine Ewigkeit nicht mehr über Termine und Daten Gedanken machen müssen. Nun tauchen erste Terminkollisionen für die Zeit nach unserer Rückkehr auf, die es zu lösen gilt. Wir spüren, dass die Zeit nach unserer Reise näher rückt. Doch das alles ist irgendwie noch weit entfernt und nicht greifbar.