In der Nacht hat es ziemlich geregnet. Doch am Morgen bleibt es für den Abbau des Zeltes trocken. Erst als wir auf die Räder steigen, beginnt es erneut zu regnen und es hört nicht mehr auf bis wir den höchsten Punkt unserer Etappe erreicht haben.

Zuerst geht es aber Richtung Basel. Währed der Fahrt überfahren wir unbemerkt die Schweizer Grenze. Es fällt uns auf, als die Wegweiser plötzlich rot sind. Wir sind zurück in der Schweiz nach 160 Tagen. In Basel verabschieden wir uns von Thomas, der mit dem Zug weiterreist. Es war sehr schön, auf den letzten Etappen Begleitung zu haben. Wir fahren nun der Nationalradroute 3 nach aus Basel raus. Zuerst kurz an der Birs entlang, dann Richtung Muttenz, Pratteln und Frenkendorf nach Liestal.
Hier zeigt der Kilometerzähler bereits 30 Kilometer an. Grund genug eine Pause einzulegen. Da das Zuhause guter Freunde direkt an der Route liegt, machen wir da Halt. Leider können nicht alle Frei haben, weshalb niemand zuhause ist. Wir sind aber dankbar für das grosse Dach über den Parkplätzen, das uns vor dem immernoch starken Regen schützt.

Die Strecke steigt stetig an und wird immer steiler. In Gelterkinden kaufen wir in der Migros ein. Das ist wie ein wenig nach Hause kommen. Denn hier finden wir wieder alles auf Anhieb. Nach Rothenfluh wird es richtig steil. Das sind wir uns, nach beinahe wochenlangem Fläche fahren gar nicht mehr gewohnt. Fürs Zmittag muss ein Dach her. Dieses finden wir in Gestalt eines Vordaches bei einem Güterschuppen kurz vor Anwil. Gemütlich ist anders aber es reicht, um uns zu stärken.
Der Aufstieg bis zur Passhöhe Schafmatt hat es in sich und fordert unsere Muskeln. Ganz speziell und überwältigend dann das Gefühl bei Ankunft oben. Wir schauen auf das Tal hinunter, sehen in Richtung unseres Zuhauses. Schon lange reden wir davon: „Wenn wir dann auf der Schafmatt sind, haben wir es geschafft!“ Nun stehen wir da und können den Moment geniessen, denn es hat kurz davor aufgehört zu regnen. Auch die Abfahrt geniessen wir sehr. Noch ein kurzer Anstieg bis zu unserem Zuhause und dann sind wir da.

Hier werden wir herzlich empfangen. Doris, Edith, Beat und Phillipp haben das Haus mit Ballons geschmückt und ein grosses Plakat geschrieben. Es gibt ein freudiges Wiedersehen. Später kommen auch noch Sandro mit Laura und Matteo vorbei. Zum Znacht wird Petras lang ersehnter Wunsch in Erfüllung – Es gibt Raclette.

Nach dem Essen verabschiedet sich das Empfangskommitee und es wird ruhig im Haus. Wir widmen uns den Fahrrädern, wollen wir sie doch noch wiegen, bevor wir sie entladen, so viele Male wurden wir nach dem Gewicht gefragt. Die Fahrräder wiegen ca. 21 resp. 23 kg. Hinzu kommt das Gepäck, das rund 19 resp. 27 kg ausmacht. So hat Petra rund 40 kg und Matthias bei voller Beladung mit Essen rund 50 kg herumgefahren.
Mit vielen Gratulationen, Texten und Bildern sind wir noch beschäftigt und auf dem Tisch warten auch noch Geschenke, denen wir uns morgen widmen werden. Die Reise ist zu Ende, wir sind am Ziel. Nach über 9’000 Kilometern, 162 Reisetagen, 126 Fahrtagen, 690 Stunden auf dem Fahrrad und mit unendlich vielen Eindrücken im Gepäck sind wir wieder zuhause. Angekommen sind wir aber noch nicht, das wir noch eine Weile dauern.