17.7.: Ulkuniemi – Ruopsa – Kemijärvi – Karvakko – Pyhätunturi – Pyhäjärvi

Der Wind bläst stürmisch in der Nacht, was uns unruhig schlafen lässt. Mitten in der Nacht wird das Zelt noch sturmsicher abgespannt. Dabei entdecken wir einen Umschlag mit einem Brief, befestigt an unseren Fahrrädern. Die Gastgeber bedanken sich, dass wir bei ihnen sind und schreiben, wir seien jederzeit Willkommen. Sie haben sich sehr gefreut, dass wir nach so langer Zeit wieder vorbei gekommen sind und möchten gerne unsere Reise mitverfolgen.

Am Morgen verabschieden wir uns und werfen uns in den noch immer stürmischen Wind. Zum Glück kommt dieser von Südwesten, weshalb wir beinahe nach Kemijärvi fliegen. Wären da nicht zwischendrin die Bremshügel. Und wir meinen nicht solche der 30er-Zone.

Der Einkauf in Kemijärvi dauert und wir schaffen es gerade noch aus der Stadt und in ein Bushäuschen, bis der erste Gewitterschauer über uns durchzieht. Danach haben wir ein blaues Loch. Rund um uns herum ist es schwarz, als wären wir im Auge des Sturms. Für den Zmittag möchten wir gerne ein Dach. Doch wir müssen weit fahren bis zum nächsten Bushäuschen. Es gibt einen nassen Bauch, bis wir es unters schützende Dach schaffen.

Pyhä ist ein Skigebiet. Entsprechend geht es zum Ziel bergauf. Noch durch eine Baustelle und dann beim Schild links einbiegen und… Kein Zutritt – Bauplatz. Der Camping ist bis Ende Jahr geschlossen. Das heisst nochmal knapp 4 km weiter um den See. Diesen Camping gibt es. Auch wenn er etwas in die Jahre gekommen ist, haben wir alles was wir brauchen. Für heute ist das Zelt von Anfang an sturmgesichert. Der Wind bläst böig über den See.

16.7.: Ranua – (942) – (81) – Juotasiemi – Autti – (944) – Luusua – Ulkuniemi

Immer wieder ertönen laute Schreie oder andere Geräusche aus dem Zoo. Dies stört uns nicht weiter beim schlafen, gibt aber ein spezieles Gefühl, wenn man wach im Zelt liegt. Als sei man irgendwo in der Wildnis bei diesen Tieren.

Irgendwie leiden wir an Schlafmangel, auch wenn wir uns an die Helligkeit gewöhnt haben und durchschlafen können. So gefällt es uns nicht besonders als früh der Wecker wieder klingelt. Und auch auf dem Rad kämpfen wir mit der Müdigkeit.

Wieder haben wir die Strasse praktisch für uns. Für uns arbeitet auch der Wind und bläst uns die meiste Zeit schön in den Rücken. So kommen wir bis zum Mittag ziemlich zügig voran und gönnen uns den nötigen Mittagschlaf im Schatten der Fahrräder. Wir durchqueren eine schöne Seenlandschaft. Immer wieder taucht im Wald ein See auf. Auch auf dem letzten Abschnitt folgen wir dem See und kommen an den Camping Matkatupa in Ulkuniemi.

Oder besser gesagt dem ehemaligen Camping. Ein freundlicher Herr erklärt uns, dass seine Eltern im 2020 entschieden hatten, den Camping nicht weiterzuführen. Wir schauen etwas traurig, betonen, dass wir schon eine lange Fahrt hinter uns hätten und fragen, wo wir allenfalls übernachten könnten. Er bietet uns an, unser Zelt auf der ehemaligen Campingwiese aufzustellen und zeigt uns auch das vorhandene Plumpsklo. Als wir erwähnen, dass Matthias mit seinem Vater bereits vor 18 Jahren mit diesen Fahrrädern auf diesem Camping war und wir ihm das Foto von damals zeigen, hängt der Besitzer sogar die Polarkreis-Tafel wieder auf, damit wir ein Foto machen können. Sein Vater kommt dazu und erinnert sich an Thomas und Matthias, resp. an die Fahrräder und heisst uns auf seinem Land herzlich willkommen.

Vergleichsbild am Polarkreis. Dazwischen liegen 18 Jahre. (o: Thomas + Matthias, u: Petra + Matthias)

Gerade neben dem Anwesen ist der öffentliche Badestrand. Da keine Dusche in Aussicht steht, wird ein Bad im kühlen See die Erfrischung. Danach kommt auch wieder einmal der Kocher zum Einsatz. Abendessen am See, was will man mehr? Wir liegen müde im Zelt, haben alles was wir brauchen und wieder einmal viel Freundlichkeit erfahren dürfen.

15.7.: Syöte – Pikkukylä – Rytinki – Ranua

Auch heute dürfen wir ein leckeres Frühstück geniessen und kommen kaum los. So gemütlich ist es bei Werner und Ljuba. Vielen Dank für die Gastfreundschaft! Wir verlassen Syöten über die Sandstrasse rechts um den Iso-Syöte. So sparen wir uns einige Kilometer, die die Hauptstrasse macht.

Das Rentierkalb weiss nicht so recht was mit uns anzufangen ist.

Heue passt einfach alles. Die Strasse ist beinahe ohne Verkehr und das über den ganzen Tag, die Hügel werden flacher und lassen sich sehr gut fahren und das Wetter ist angenehm warm. So fahren wir zügig und finden für die Pausen auch immer passende Plätzchen.

Endlose Strassen zwischen Syöte und Ranua

Wir schlafen heute neben den Eisbären. Der Campingplatz liegt direkt neben dem Ranua Zoo. Zwischendurch hört man ein Tier brüllen, kreischen oder schreien. Da die Sauna rappelvoll ist, ziehen wir eine normale Dusche vor und nutzen auch die grosszügige Küche. Früh liegen wir im Zelt. Da es morgen eine längere Etappe ist, wollen wir genug ausgeruht sein. Zudem spüren wir noch die Müdigkeit der langen Etappe von vor 3 Tagen in den Muskeln.

14.7.: Jokijärvi – Taivalkoski – Virkkunen – Syöte

An unserem Ruhetag erleben wir das komplette Vollpension Wellnesspaket. Wir werden bekocht dürfen Wäsche waschen und die Sauna ist auch für uns heiss. Wir geniessen die Gastfreundschaft von Timo und Jacqueline sehr und der Tag geht wie im Flug vorbei.

Für heute ist Regen angesagt. Deshalb sind wir positiv überrscht, als die Sonne ins Zimmer scheint. Nach einem feinen Zmorge verabschieden wir uns von Jacqueline und Reisen weiter. Timo, der bereits am arbeiten ist, sehen wir noch zweimal auf der Strasse Richtung Posio. Wir winken und freuen uns über den Gruss der Lastwagenhupe.

Nach dem Einkauf in Taivalkoski tröpfelt es leicht. Wir lassen uns nicht abschrecken und fahren weiter. Doch der Regen wird stärker und zwingt uns in Etappen zuerst Regenhose und -jacke und später auch das Cape anzuziehen. Doch das ganze ist nur von kurzer Dauer. Mittag können wir im Trockenen machen und es drückt sogar die Sonne durch.

Heute dürfen wir unser Zelt bei Ljuba und Werner in der Einfahrt aufschlagen. Sie sind Freunde von Jacqueline und Timo und empfangen uns sehr herzlich. Auch heute Abend werden wir mit leckerem Abendessen verwöhnt und geniessen einen schönen Abend mit tollen Gesprächen. Wir schlafen am Fusse des Iso-Syöte. Ein Berg dessen Gipfel auf 430 Metern Höhe liegt und entsprechend ein Skigebiet beherbergt.

Blick auf den Iso-Syöte

12.7.: Puolanka – Vaaranniva – Näljänkä – Metsäkylä – Jokijärvi

Wieder ein früher Wecker. Um 5 Uhr stehen wir auf, denn es steht uns eine lange und hügelige Fahrt bevor und eigentlich wollen wir nicht so spät ankommen heute.

Bereits durch Puolanka durch müssen wir schon zwei Steigungen meistern. Ausserhalb des Ortes geht es mit Aufstiegen weiter. Die Hügel um Puolanka haben es in sich, auch wenn sie nicht so steil sind wie gestern. Doch geboten wird uns einiges. Die schöne Landschaft, der praktisch vollständig fehlende Verkehr und die Ruhe auf der Strasse machen die Fahrt zum Genuss, auch wenn wir uns immer wieder einen Hügel hocharbeiten müssen.

Heute ist auch der Tag der Tiere. Zum ersten Mal auf dieser Reise begegnen wir Rentieren mit ihren Jungen, die in alle Richtungen vor uns davon rennen. Einem Buntspecht können wir nur noch die letzte Ehre erweisen, in dem wir ihn von der Strasse nehmen und beim Lädeli in Metsäkylä begrüssen uns Eichhörnchen. Der Besitzer sagt, er habe derer sieben. Kein Wunder bei so viel Futter-Angebot, das er bereitstellt.

Nach ca. 80 km biegen wir bei Metsäkylä auf die Verbindungsstrsse zum Jokijärvi ab. Eine Sandstrasse, die aber sehr gut zu fahren ist. Nur die Staubwolke von nicht bremsenden Autos müsste nicht sein. So kommen wir eigentlich gut voran, bis Petras vorderes Schaltkabel reisst. Ersatz ist dabei und das Kabel bald ersetzt.

Nach über 12 Stunden unterwegs werden wir heute mit einem Schild am Strassenrand begrüsst. Wir werden von Jacqueline vor ihrem Haus erwartet und dürfen bei Timo und ihr die nächsten zwei Nächte Gäste sein. Das ist ein freudiges Wiedersehen, bei welchem es viel zu erzählen gibt. Lange nach dem leckeren Nachtessen sitzen wir noch zusammen. Erst als die Sonne schon bald wieder aufgeht liegen wir mit müden Beinen im Bett. Beim Blog schreiben schlafen wir ein, weshalb er erst nach dem Ausschlafen am anderen Morgen fertig wird.

11.7.: Ristijärvi – Uva – Rakennusjärvi Skigebiet- Puolanka

Strahlend blauer Morgen – die Sonne lacht uns ins Gesicht und es ist schon nicht mehr so kühl wie die Tage zuvor. Wir verabschieden uns vom Genfer Paar, das gemäss ihren Angaben noch ca. 2h braucht um alles wieder auf das Motorrad zu laden.

Wir verlassen Ristijärvi auf der 888 und haben eine wunderschöne Sicht auf den See. Später stellen wir fest, dass die Alternativroute zur E63 gesperrt ist. Eine Bestätigung für uns, dass wir umgeplant haben. Nach etwas mehr als einer Stunde überholen uns die Genfer. Wir winken und fahren weiter langsam einen Hügel hoch. Oben angekommen warten die beiden auf uns. Sie hätten noch das Foto vergessen. Wir lassen uns fotografieren und kriegen noch eine Tafel Schweizer Schokolade geschenkt, was uns natürlich sehr freut. Dann fahren sie weiter und auch wir nehmen Hügel um Hügel in Angriff.

Und diese Hügel sind giftig heute. So giftig, dass ein langer Lastwagen kaum den Berg hoch kommt und wir schon befürchten, dass er rückwärts wieder runter rollt. Wir wurden vorgewarnt, dass es um Puolanka sehr hügelig sei. Kein Wunder hat es hier Skigebiete. Wir kämpfen uns hoch, schieben, wenn es zu steil ist und dürfen dann auch mal etwas Weitsicht geniessen. Wenn auch meist nur durch die Schneise der Strasse hindurch. Dazwischen begleitet Petra eine Kröte über die Strasse und bei langsamer Fahrt haben wir viele fliegende Verfolger. Diese Stechfliegen, riesen Brumer, sind lästige Begleiter.

Nach dem Einkauf  im Ort und dem Aufstellen des Zeltes auf dem Camping kühlt Petra ihre Muskeln im erfrischenden See ab.

Auch hier können wir eine hübsche Küche benützen und liegen schon bald wieder auf den Mätteli. Zum Glück haben wir uns langsam an die dauernde Helligkeit gewöhnt, denn schläfrig macht das vorhandene Licht nicht. Aber wir sind ja genug müde.

10.7.: Lohirannan – Sukeva – Murtomäki – Karankalahti – Kajaani – Jormua – (Kontionmäki) – Ristijärven Pirtti vor Ristijärvi

Um 5 klingelt der Wecker. Das Zeltdach ist triefend nass, aussen wie innen. Doch die Sonne scheint und trocknet wenigstens das Gröbste aussen.

Heute ist eigentlich alles auf der E 63 geplant. Das wollen wir aber nicht fahren, auch wenn das erste Stück mit breitem Randstreifen und wenig Verkehr sehr gut geht. Nach 20 km biegen wir auf die Sandstrasse nach Mutomäki ein und schon bald gibt es nur noch den Wald und uns. Von Zeit zu Zeit steht ein Briefkasten an einer Gabelung. Der einzige Hinweis darauf, dass hier irgendwo noch Menschen sind. Wir geniessen die Ruhe und die Geräusche des Waldes während wir die schöne Sandstrasse entlang fahren. Natürlich geht das nicht ohne Auf- und Ab und über eine Distanz von 30 km. Aber in dem haben wir langsam Übung.

Welch Kontrast dann unser Mittagshalt wieder zurück an der Hauptstrasse. Da verzichten wir gerne auf den Mittagsschlaf und gehen stattdessen in Kajaani einkaufen.

Beim zweiten Teil der heutigen Etappe gehen uns irgendwann die Alternativstrassen aus. Gleichzeitig verschwindet auch der Randstreifen auf der Strasse. Auch mit wenig Schwerverkehr und grundätzlich weniger Verkehr ist das Fahren auf einer Strasse, auf welcher die Autos mit 100 km/h fahren dürfen nicht angenehm. Man merkt die Anspannung jeweils, wenn sie beim Abbiegen auf eine ruhigere Strasse auf einmal abfällt und man viel gelassener fährt. Plötzlich nimmt man die Umgebung wieder wahr. Zum Glück geht es mehrheitlich geradeaus oder bergab. So kommen wir gut voran und sind am Abend, nach über 100 km, auf dem Ristijärven Pirtti, einem schön gelegenen Campingplatz am Ufer des Sees.

Beim Znacht kochen plaudern wir mit Genfer Töfffahrern, die fast die gleiche Strecke wie wir (aus der Schweiz hierher) in 4 (!!) Tagen zurückgelegt haben. Ein Gemisch aus Englisch, Französisch und Deutsch lässt auch das Hirn mal wieder etwas arbeiten. Arbeiten muss es auch noch bei der Planung. Die ursprüngliche Route weiter der E 63 nach wird verworfen. Es soll eine neue Route her. Wir haben eine gefunden und wissen, wo wir morgen Abend schlafen werden.

09.7.: Iisalmi – Lohirannan Iomakylä (Camping vor Sukeva)

Der Ruhetag ist wieder einmal schneller vorbei als uns lieb ist. Mittagessen gibts im Restaurant. Das alte Landhaus mit Fotos von vergangenen Zeiten ist schön und wir werden gut verpflegt. In einer Regenpause werden die Velos auf Vordermann gebracht und die Wäsche trocknet für einmal im Tumbler.

Wenn man erwacht, weil man zur Toilette muss, aus dem Zelt kriecht und die Sonne ist bereits aufgegangen, denkt man nicht als erstes daran, noch einmal schlafen zu gehen. Schaut man aber auf die Uhr, zeigt diese erst 4 Uhr. Es ist sehr speziell, wenn man eigentlich nie richtig dunkel hat. Das Zeitgefühl geht völlig verloren.

Heute ist es eine sehr kurze Etappe. Dies ist den vorhandenen Campingplätzen zuzuschreiben. Der nächste wäre für eine Tagesetappe für uns zu weit, deshalb der kurze Abschnitt um danach wieder auf die folgenden Campingplätze synchronisiert zu sein. Man merkt uns an, dass wir kein weites Ziel haben, alles dauert länger. Und da wir in Iisalmi auch für die nächsten 30 Stunden einkaufen müssen, sind wir erst spät wieder auf unserer Route.

Der Campingplatz ist sehr schön am See gelegen. Es hat ein Kaffee, welches auch für Anlässe genutzt wird und man kann Hüttchen mieten. Uns reicht die Wiese, auch wenn sich diese anfühlt wie ein aufgesaugter Schwamm. Nach langer Trockenheit ist in den letzten Tagen so viel Regen gefallen, dass der See 50 cm an Höhe gewonnen und den Steg überflutet hat. Wir haben ein einigermassen trockenes Plätzchen gefunden.

Wir geniessen die Zeit mit herumliegen und einem Abstecher ins Kaffee. Die schöne Küche bewacht ein Elch. Der einzige, den wir bisher in Finnland gefunden haben kann aber nicht mehr wegrennen. Wir plaudern mit den anderen Campinggästen und nach dem Znacht wird noch etwas am Regencape herumgebastelt.

Heute wollen wir früh ins Bett. Morgen ist wieder eine längere Etappe geplant. Wenn das Wetter so mitmacht, wie heute, wird das wieder ein guter Tag.

07.7.: Kuopio – Siilinjärvi – Pöljä – Alapitkä – Lapinlahti – Iisalmi (Koljonvirta Camping)

Bereits um 5 Uhr klingelt der Wecker. Wir haben eine längere Distanz geplant, möchten uns dafür genug Zeit nehmen und Gewitter sind im Verlaufe des Tages auch angesagt. Sogar der Hase in der Wiese staunt, dass wir schon aufstehen.

Auf Gefahr hin, dass dies eine Wiederholung ist: wir staunen ob der konsequenten Trennung vom motorisierten und dem Langsamverkehr. Breit sind die Radwege und wir können über lange Zeit den Radwegschildern folgen. So fahren wir über 30 Kilometer ohne einmal auf die Strasse zu müssen. Vor dem Mittag gibts so nur ein kleines Stück E 63.

Dieses Schild hat für uns in Finnland eine ganz andere Bedeutung erhalten: Es geht rauf und runter!

Heute sind wir zügig unterwegs. So zügig, dass die beiden Fahrschulbusse kaum Distanz gewinnen. Vermutlich liegt dies aber eher daran, dass die beiden Fahrschüler sehr zaghaft fahren und das manuelle Schalten ewig dauert. Für den Mittagsrast kommt die Eisbahn in Alapitkä genau richtig. Die Ersatzbank ist gedeckt und etwas vom Wind geschützt.

Hübsche Kirche in Alapitkä

Auf der Weiterfahrt ist die Suche nach Alternativen zur E 63 eher schwierig. Doch wir finden meist einen anderen Weg, führt dieser auch über Sandstrassen und meist über mehr Hügel. Ab Lapinlahti dann wieder alles Radweg, wir werden richtig verwöhnt. Dies auch vom Wetter. Bis wir in Iisalmi einkaufen bleibt es trocken. Danach kommen Bäche vom Himmel und wir warten noch gut 45 Minuten, bis der Regen etwas nachlässt, bevor wir weiterfahren.

Manchmal sieht die Alternative zur Autobahn so aus. Lässt sich aber erstaunlich gut befahren.

So kommen wir gegen 19 Uhr auf dem Campingplatz an, später hört es zu regnen auf und wir können in der Küche noch das Abendessen geniessen und Blog schreiben. Lange wird der Tag aber für uns heute nicht mehr, auch wenn der Bass einer Party oder die Bahnlinie am anderen Flussufer ziemlich laut sind. Morgen gibt es Pause, dann wird richtig ausgeschlafen.

06.7.: Suonenjoki – (Syvänniemi) – Pihkainmäki – Rauhalahti Camping bei Kuopio

Wir lauschen beim Aufwachen, es tropft nur vom Baum, wenn ein Windstoss kommt. Beim öffnen der Augen dann die Überraschung: die Sonne scheint ans Zelt. Wir brauchen etwas Zeit, um all die Regensachen wieder zu verstauen, dies lässt auch das Zelt fast trocken werden. Bei der Abfahrt ist der Wind noch kühl, doch schon bald können wir die warmen Kleider verstauen – Konsequenz daraus: Sonnencrème. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, wenn es dafür trocken ist. Es fährt sich einfach ein Stück leichter ohne Regenkleidung.

Der Bezirk Suonenjoki ist anscheinend ein Erdbeerbezirk. Überall hat es Felder auf denen heute viele Personen bei der Arbeit sind. Manche schauen kurz von ihrer emsigen Tätigkeit auf und winken uns zu.

Auch heute reiht sich ein Hügel an den anderen. Doch mit meist Rückenwind geht es etwas leichter. Und dann plötzlich haben wir Aussicht. Ein unerwartetes Bild und schön mal aus den Bäumen raus zu sein.

Ebenso geniessen wir beim Znüni eine Schale Erdbeeren und beim Zmittag fühlen wir uns fast wie auf einer Alp, während wir am Bord einer Wiese sitzen.

Der Camping ist riesig. Sowas haben wir zuletzt in Travemünde gesehen. Wir mussten für die Anmeldung auf der Strasse einspuren und in der Camperschlange warten. Dafür haben wir den Luxus einer Küche und können am Tisch Abendessen. Nachtruhe auf dem Camping ist um 24:00 Uhr, bei uns aber viel früher, denn morgen geht es früh raus.