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24.5.: Lichtenberg – Schlegel bei Lobenstein – Wurzbach – Leutenberg – Weischwitz – Saalfeld

Der gestrige Ruhetag galt anscheinend nicht nur für uns. Nichts hatte geöffnet im kleinen Lichtenberg. So müssen die Notvorräte für das Znacht herhalten.

Wir erleben einen richtigen Temperatursturz. Die Nacht ist sehr kalt und der Wind bläst durchs Zelt bis in die Schlafsäcke. Das Aufstehen wird zur Zitterpartie. Zum Glück sind die neu renovierten Sanitäranlagen schön warm. Für heute ist speziell eine Route herausgesucht worden, um Höhenmeter möglichst zu vermeiden. Denn aus Erfahrung von letztem Mal ist die Saale-Gegend sehr hügelig und mit steilen Radwegen versehen.

Die Aufstiege in den Südhängen geben warm und verleiten zum abziehen von Handschuhen und Stirnband. Bei den Abfahrten auf der Nordseite bereut man es dann, wenn man zu viel abgezogen hat. Bis Wurzbach sind wir auf Waldwegen und kleinen Nebenstrassen unterwegs. Ab da geht es 30 km der Sormitz entlang runter bis wir die Saale erreichen. Wir geniessen die Abfahrt, auch wenn wir uns dafür wieder warm einpacken müssen.

Kaum sind wir auf dem Saaleradweg angekommen, schlängelt der sich auch wieder hoch und runter. Wie immer bei Aufstieg am Windschatten und an der Sonne, bei Abfahrten im Schatten mit kaltem Gegenwind. In Saalfeld beschliessen wir, für heute nicht weiter zu fahren. Eingekauft ist schnell und auf dem Camping gibts wie immer leckeres Abendessen. Wir sind uns einig, dass wir es heute mit Süssgebäck übertrieben haben. Neben den auf dem Campinglatz bestellten Apfel- und Quarktaschen, gabs in der Bäckerei in Wurzbach weitere Leckereien. Das war definitiv zu viel Süsses.

Trotz Plaudern mit anderem Tourenfahrer liegen wir früh im Zelt. Es soll morgen früh 4 Grad werden. Wir stellen uns auf eine weitere kalte Nacht ein.

22.5.: Lichtenfels – Kronach – Steinwiesen – Langenbach – Lichtenberg

Beim Frühstück ist es schon schön warm, aber das ganze Zelt ist innen und ausen nass. Wir sind heute vor 9 Uhr fahrbereit.

Wir sehen viele Tiere auf unserer Fahrt. Während uns der Kukuk seit Tagen akustisch begleitet, sind heute Störche, Wildgänse und Hasen unere Weggefährten. Doch nahe lassen sie uns nicht kommen, bevor sie davon fliegen oder ins dichte Gras verschwinden.

In Kronbach gibts einen Besuch in der Bäckerei und im Bioladen füllen wir unsere Vorräte auf. Auf den folgenden Abschnitt gibts Umleitungen, welche uns das Suchen des richtigen Weges erschweren. Hinzu kommt, dass unser Ziel bis zur letzten Kreuzung nie angegeben wird auf den Wegweisern. Doch wir finden den Weg und auch ein Plätzchen im Schatten, wo wir Rast machen. Wäre da nicht der laute Rasenmäher, wir würden vielleicht jetzt noch dort liegen.

Der heutige Tag ist von Steigung geprägt. Wenn auch nur sanft, steigt die Route den ganzen Tag bis kurz vors Ziel. Aus diesem Grund sind auch nicht so viele Kilometer geplant. Das Tal wird enger. Am Anfang noch parallel zu einer Museumsbahn, wird es später steiler und braucht bis am Schluss alle Kräfte. Oben angekommen haben wir einen schönen Ausblick gegen Norden. Und über uns eine dicke schwarze Gewitterwolke.

Der Campingplatz am Frankenwaldsee ist schnell erreicht und es kommt kurz Hektik auf, als es beim Zeltaufbau zu regnen beginnt. Ist aber nur von kurzer Dauer und wir können das frisch renovierte, aber noch nicht ganz fertig gestellte Sanitärgebäude genauso in Ruhe geniessen wie das leckere Znacht aus dem Eintopf.

Nach fünf weiteren Fahrtagen bleiben wir hier 2 Nächte um unseren Muskeln eine Pause zu gönnen. Morgen ist Ruhetag…

21.5.: Dechsendorf – Forchheim – Bamberg – Rattelsdorf – Lichtenfels

Der Wecker klingelt heute früher, die Räder wollen noch von der Staubpanade befreit werden. Als wir aufbrechen hat es bereits T-Shirt Temperatur.

Zurück am Main-Donau-Kanal bläst uns der Wind nach Bamberg. Wir geniessen es, nach den letzten Tagen mit Gegenwind und kommen gut voran. Da gerade Mittagspause angesagt wäre, hoffen wir auf einen offenen Biergarten. Doch bis nach Hallstadt werden wir entlang der Route nicht fündig. Am Ende des Ortes dann die Erlösung. Wir verpflegen uns mit fränkischer Kost.

Nach dem Mittag ist fertig mit Rückenwind. Unsere Fahrrichtung hat sich gegen den Wind gedreht und das zehrt an den Kräften. Zudem will uns die Route wieder alle Orte zeigen, weshalb wir uns durch die Gegend schlängeln.

Heute ist das erste Mal, wo wir uns nach Ankunft und Zeltaufbau nicht gleich mit einer Dusche aufwärmen. Es ist schön warm und wir sind gut in der Zeit. Mit müden Beinen liegen wir nach dem Abendessen am Ufer des Mains im Zelt.

20.5.: Pleinfeld – Georgensgmünd – Roth – Meckenlohe – Nürnberg – Erlangen – Dechsendorf

Der Camping schläft noch, als wir unsere Zelte abbrechen. Erst beim Frühstück an der Sonne kommt Leben in die benachbarten Zelte. Heute verspricht es ein schöner Tag zu werden. Wir können ohne Regenjacken starten und bald wird auf T-shirt gewechselt.

Unterwegs nach Roth fällt plötzlich der neue hintere Wechsel von Matthias auseinander. Wir haben Glück, finden alle Teile und können nach kurzer Zeit weiterfahren. Wir merken uns, auch diese Schrauben von Zeit zu Zeit zu kontrollieren.

In Roth gibts den obligaten Stopp im Café und danach führt uns eine schöne Strasse, zum Main-Donau Kanal. Auch der Wind ist uns gut gesinnt und lässt uns auf dem Damm zügig vorwärts kommen. Spannend ist, dass wir das Schiff 2x überholen und mit Mittagspause schneller sind als das durch die Schleusen fahrende Frachtschiff.

In Nürnberg wird, nach einem kurzen Verfahrer, für die nächsten 2 Tage eingekauft. Danach gehts mit Hilfe des Navi zum langgezogenen Stadtpark, durch welchen wir die Stadt verlassen. wir teilen den Weg mit vielen anderen. Die Fahrt zieht sich. Wir erreichen den Camping Rangau am Grossen Bischofsweiher erst gegen 18:30 Uhr.

Der Abend ist schön. Wir geniessen es beim Znacht nicht zu frieren. Im Zelt liegend lauschen wir dem Froschkonzert.

19.5.: Donauwörth – Kaisheim – Monheim – Treuchtlingen – Weissenburg i.B. – Pleinfeld

Es ist immer noch kalt beim Aufstehen. Der Wind bläst uns die Kälte bis auf die Knochen. Dann ein böses Erwachen, als ich die Lieger aufschliesse. Die Lenkstange von Petra hängt einfach so herunter. Die Gewindestange ist über Nacht gebrochen. Wir versuchen die zwei gebrochenen Teile aus den Endstücken zu bekommen, aber ohne Chance. Wir entscheiden uns für die Variante Silbertape und kriegen den Rat, auf dem Land nach einem Mechaniker zu suchen.

Spät beginnen wir die Fahrt aus dem Donautal. Dies bedeutet, es geht einmal bergauf. Der Weg steigt stetig aber angenehm und abseits des Verkehrs. In Kaisheim finden wir den gesuchten Mechaniker. Mit Bohrmaschine und viel Geschick operiert er die beiden Teile des gebrochenen Gewindebolzens heraus und staunt, dass wir Ersatz dabei haben. Eine Weile  später ist Petras Eselchen wieder fit und wir können uns ohne Sorgen auf den Weg machen.

Wir nutzen den Einkauf bei EDEKA gleich um uns zu stärken. Im Verlauf des Tages lässt die Bewölkung nach und es wird auch wärmer. Was für eine Wohltat und zusammen mit der wunderschönen Natur auf Pfaden neben einem sich schlängelnden Bach oder entlang von saftig leuchtenden Rapsfeldern einfach geanau das, wieso wir unterwegs sind – um zu geniessen.

Pleinfeld als Ziel fordert die vom Vortag müden Muskeln. Aber wir kommen gut auf dem Camping am Brombachsee an. Der erste grosse Camping. Ganz so ruhig wie die letzten Nächte wird es nicht werden. Aber wen kümmert das, wenn man so richtig müde ist.

18.5.: Ulm – Gundelfingen – Schwenningen – Riedlingen – Donauwörth

Den Ruhetag gestern verbringen wir mit Wäsche waschen, Velo putzen und einkaufen. Natürlich will auch Ulm noch etwas besichtigt werden. Fürs Abendessen in der Altstadt begleitet uns unsere Zeltnachbarin Mona und zurück auf dem Camping treffen wir noch eine ehemalige Mitstudentin auf Motorradtour. Die Welt ist klein.

So blau wie der wolkenlose Himmel, so eisig kalt ist der Wind heute Morgen. Wir packen uns gut ein und geniessen die wärmenden Sonnenstraheln beim Zmorge. Um 9  Uhr geht es los und wir verlassen Ulm entlang der Donau. Der Radweg ist heute sehr schön angelegt. Wieso wir aber in jedem Dorf eine Schlaufe fahren müssen verstehen wir nicht immer. Viele Male bekommen wir so Einblick in die Festivitäten des Vatertages, der hier offenbar sehr ausgiebig zelebriert wird.

Für die Pausen suchen wir uns windstille Plätzchen aus. Denn im Wind ist es saukalt. Die Etappe ist, mit 90 km, lange und der starke Gegenwind lässt uns nicht so schnell vorwärts kommen. Wir üben Windschattenfahren und kommen so alle wohlbehalten auf dem Zeltplatz des Kanuclubs Donauwörth an.

Nach einer wärmenden Dusche und ausgiebigem Couscous-Eintopf liegen wir bald müde im Zelt. Schön, dass das Wetter trocken geblieben ist, jetzt dürfte es noch etwas wärmer werden.

Di. 16.5.: Rottenacker – Ehingen – Ersingen – Ulm

Der Wecker klingelt, wir lauschen – kein Regen. Doch wir lassen uns Zeit. Denn wir haben vor heute nur bis Ulm zu fahren und dort einen Tag Pause einzulegen. Beim Frühstück auf der Terrasse des geschlossenen Kiosks können wir die Sonne geniessen.

Ganz so warm, wie es an der Sonne war, ist es aber bei der Weiterfahrt nicht. So halten wir kurz nach Abfahrt wieder, um uns wärmere Kleidung anzuziehen. In Ehingen lässt uns eine Bäckerei am Radweg inne halten. Gestärkt mit Kaffee, heisser Schokolade und etwas dazu wollen wir die Bäckerei wieder verlassen und erhalten noch heisse Brezen mit auf den Weg. Aber ja nicht zupacken, denn sonst werden sie weich, werden wir angewiesen. Gar nicht so einfach auf dem Velo.

Der Radweg ist schön angelegt, meidet meist Strassen, macht dafür aber einen Bogen nach dem anderen. Wir kommen trocken ans Ziel, auch wenn der graue Himmel immer wieder einzelne Tropffen falle lässt. Zudem bläst uns der kalte Nordwind ins Gesicht, dass es nach dem Duschen in Ulm richtig glüht. Unser Zelt steht bei den Ulmer Kanufahrer auf der frisch gemähten Wiese.

Morgen ist Ruhetag in Ulm. Pause gibts auch im Blog, wir melden uns wieder am nächsten Fahrtag.

15.5. Tipi Hof – Heppenäcker See

Beim Aufwachen ein bekanntes Geräusch. Regen prasselt auf das Zeltdach. Wir sind nicht so motiviert, und lassen uns Zeit. Als der Regen etwas nachlässt packen wir alles zusammen und können im trockenen starten. Nach kurzer Fahrt gibts bei der Backstube in Messkirch Kaffee und Leckereien, die wir an der Sonne geniessen.

Heute beschäftigt uns vor allem eine Frage. Von wo kommt nun das Wetter…? Einmal fahren wir auf eine schwarze Wand zu, das andere Mal liegt sie hinter uns. Wir können bei einem Gewitter mit Hagel genug früh am Bahnhof Mengen unterschlupf suchen. Beim nächsten fahren wir mitten durch. Wir stellen fest, dass dies Ähnlichkeiten zu Wellnesferien hat. Beim Aufstieg mit Sonne fühlt es sich im Regenzeug bald an wie in der Sauna, bei einer Fahrt durch den Regen ists dann eher das Abkühlbecken.

Wir erreichen das Donautal und folgen dem Fluss. Schöne, flache Radwege lassen uns gut vorwärts kommen. Der erste Camping hat dann aber geschlossen. Doch mit Motor Thomas sind die zusätzlichen 6 km schnell gemeistert.

Wir können unter dem Dach des Kiosks am Vadesee Znacht kochen und die Sonne sehen wir auch unter gehen. Die funkelnden Sterne versprechen eine kühle Nacht.

14.5. Stein am Rhein – Tipi Hof bei Sauldorf

Geweckt werden wir heute durch den Regen, der auf das Zelt klopft. Gefrühstückt wird deshalb zu dritt im Zelt. Der Regen lässt nach und wir können das Zelt abbrechen und die ersten km trocken zurücklegen. Doch schon bald geraten wir in eine Regenfront. Nach kurzem Unterstehen montieren wir das Regenzeug und fahren weiter.

Bald ist der Regen vorbei. Dann wird es richtig warm unter der Regenjacke. Wir finden für jede Pause eine schöne Bank. Und geniessen leckeres Früchtebrot.

Heute ist der Tag des Route-Suchens. Sollen wir lieber der geplanten Linie folgen, oder fahren wir nach den Wegweisern? Letztere führen uns auf einer Hauptstrasse über jede Anhöhung die man finden kann. Das aufziehende Gewitter überrascht uns und wir müssen im Eiltempo die Regensachen anziehen. Der Regen prasselt auf uns nieder und lässt die Fahrräder um sich spritzen.

Den Camping auf dem Gelände eines Eventlokals sieht aus wie ein Western Dorf. Wir können gerade die Zelte aufbauen und duschen bevor der Regen zurück ist. Und dieser will einfach nicht mehr aufhören…

13.5.: Zürich – Stein am Rhein

Nachtrag zu gestern: Kaum ist der Blog geschrieben klingelt es an der Tür. Mike kommt auf einen Schwatz vorbei, da er gerade in der Nähe war. So plaudern wir noch gemütlich und es wird später.

Heute können wir direkt vom Bett an den Frühstückstisch sitzen. Doris macht alles bereit. Vor der Abfahrt kommt noch Hansruedi  um uns zu verabschieden. Wir meiden die Fahrt durch die Stadt und fahren mit dem Zug von Altstetten nach Oerlikon. Dort gilt es uns noch von Emmi zu verabschieden. Ein kleiner Abstecher zu ihr und dann geht es für heute wirklich los. Als wir wieder am Bhf. Oerlikon vorbei radeln ist es bereits 11:30 Uhr.

Es begleitet uns ein steifer und kühler Gegenwind. Dieser lässt und die Regenjacke anziehen. Zudem will es zwischendurch immer wieder leicht regnen. In Winterthur dürfen wir uns bei Lisa und Dario auwärmen und bei warmem Tee unser Zmittag essen.

Unser Ziel ist Stein am Rhein zu erreichen, Denn dort haben wir mit Thomas und Monika abgemacht. Damit sie nicht noch länger auf uns warten müssen und weil die Zeit bereits sehr fortgeschritten ist, nehmen wir ab Thalheim den Zug und werden in Stein am Rhein von Thomas empfangen.

Nach einem leckeren Znacht verabschieden wir uns von Monika. Thomas wird uns ein Stück auf unserer Tour begleiten. Zu dritt fahren wir zum Campingplatz, wo Thomas Zelt bereits steht. Unseres steht auch bald, aber das  „Einpuffen“ müssen wir noch etwas üben, für das haben wir aber noch viel Zeit.