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10.8.: Tromsø – Kvaløysletta – Kaldfjord – Brensholmen – (Fähre) – Botnhamn – Indergård

Auch wenn heute eigentlich eine nicht so lange Etappe geplant ist, stehen wir früh auf. Zu unserem Erstaunen ist schon reger Betrieb auf dem grossen Campingplatz.

Als erstes suchen wir einen Velomech auf. Petras Eselchen hat eine Schraube locker. Der Lenker wackelt und die Kassette hinten ist auch lose. Es erstaunt uns stark, dass wir bei zwei Läden aus Zeitgründen abgewimmelt werden. So kurven wir einmal quer durch die Stadt und werden schliesslich in einem Bikeshop im Einkaufszentrum beim Flughafen fündig. Auch dieser nette Herr möchte zuerst nicht so recht Zeit haben. Wir stürmen etwas und dürfen das Fahrrad in den Shop bringen. Keine 5 Minuten später stehen wir wieder draussen und alles ist angezogen. Und das erst noch gratis.

Ganz gratis dann doch nicht. Es hat reichlich Zeit gekostet und es ist bereits Mittagszeit, als wir über die grosse Brücke nach Kvaløysletta fahren und im Spar einkaufen. Witzig, wenn vor dem Laden Rollski und Stöcke stehen.

Nach Kaldfjord führt die Strasse steil von einem Fjord in den anderen. Auch Norwegen neigt dazu die Strasse immer über den höchsten Punkt zu führen. Das kostet Energie. Auch speziell, wenn man um die Ecke biegt, 2 km entfernt die Strasse ennet dem Wasser sieht, aber noch 7 km Fahren muss um auf die andere Seite des Fjords zu gelangen.

Dank kurzer Pause reicht es uns um 17 Uhr vor dem Regen in Brensholmen auf die Fähre. Dem leckeren Duft von frischen Waffeln der Bordküche können wir nicht widerstehen. Dazu gibts einen Kaffee/Kakao während draussen das Wasser an die Scheiben prasselt.

Die von vielen hoch gelobte Insel Senja empfängt uns mit Dauerregen. Cabins sind auf dem Camping keine frei, weshalb heute das Zelt bei Regen aufgestellt wird. In der Gemeinschaftsküche herrscht Hochbetrieb, es wird fleissig gedünstet, gebraten und gekocht. Wir finden ein Plätzchen und liegen später wohl genährt im trockenen Schlafsack.

09.8.: Rotsundelv – Olderdalen – (Fähre) – Lyngseidet – Svensby – (Fähre) – Breivikeidet – Fagernes – Tromsdalen

Was für ein krasser Kontrast vom Vortag zum Ruhetag. Am Abend noch uns frierend in der Küche verkrochen, sitzen wir beim Frühstück in Badehose/Bikini in der Sonne. Wir geniessen einen wunderschönen Sommertag und suchen den Schatten weil die Sonne richtig brennt.

Die Wäsche trocknet genauso wie die noch feuchte Regenbekleidung und die Kette kriegt auch etwas frisches Öl. Waren in der ersten Nacht noch mehrere andere Gäste da, haben wir den Campingplatz nun für uns alleine. Der Platz ist sehr gepflegt und sauber. Die Besitzerin bringt uns sogar noch frische Bananen vom Laden. Das Gespräch mit ihr stimmt etwas nachdenklich. Vermutlich wird dieser Camping verschwinden, wenn „the old Lady“, wie sie sich nennt, nicht mehr weitermacht. Nicht direkt an der E6 gelegen, finden nur wenige Leute diesen ruhigen Fleck. Eigentlich schade. Schön, durften wir ihn noch geniessen.

Schon am Abend beim ins Bett gehen ist es schön warm. Am Morgen dann bläst ein warmer Wind. Dieser bremst uns ziemlich stark bis wir in Olderdalen auf der Fähre sind. Heute ist zwei Mal Fähre fahren angesagt. Die Fähren passen perfekt in unser Tagesprogramm. So können wir auf der ersten Znüni nehmen und bei der zweiten gibts Zmittag. Hätten wir es geplant der Anschluss hätte nicht besser klappen können. Nach 30 km fahren wir auf die Fähre, die nur ca. 1x pro Stunde fährt, hinter uns schliesst die Luke und die Fähre fährt ab.

Eiswasser (hellblau) mischt sich langsam mit dem Meerwasser (dunnkelblau)

Nach Ankunft in Lyngseidet und dem Einkauf im Spar bläst uns der stürmische Wind nach Svensby. Hier haben wir Zeit, um das Zmittag zu beginnen und auf der Fähre gibts das Dessert, ein Glacé. Hätten wir uns vor 2 Tagen nicht träumen lassen, dass wir Lust auf ein Eis haben.

Die Fähre kommt (Svensby)

Mit Rückenwind gehts auch noch auf das sehr schöne Hochplateau. Für die Abfahrt kommt der Wind dann von vorne. Der Unterschied ist frapant und schlägt nach über 70 km aufs Gemüt. Zum Glück sind die letzten Kilometer entlang der Küste wieder mit Rückenwind.

Von Fagernes müssen wir ein kurzes Stück auf der E8 fahren. Das ist, nach einem Tag auf kleineren Strassen mit wenig Verkehr, der absolute Ablöscher. Wir sind froh, können wir bald wieder auf die kleinere Strasse wechseln. So fahren wir durch die Aussenquartiere an schönen Villen vorbei und gelangen ohne gross Höhenmeter zu machen zum Camping in Tromsdalen. Ein riesen Camping mit dutzenden Wohnwagenstellplätzen und Cabins  und die Zelter haben einen kleinen braunen Fleck für sich. Nach der langen Etappe sind wir froh, als wir etwas spät im Schlafsack liegen.

07.8.: Oksfjord Camping – Straumfjordnes – Storslett – Sørkjosen – Rotsundelv

Im Kopf ist die eher kurze Distanz heute, was uns irgendwie nicht vorwärts kommen lässt. Verstärkt wird das ganze durch die guten Gespräche mit dem Campingplatzwart. So erfahren wir auch, dass beim Pass von gestern 2 neue Tunnels entstehen und dass das Ausbruchmaterial gleich am Platz aufbereitet und für die Aufschüttung der Dämme verwendet wird. Wir kommen also eher spät vom sehr schönen kleinen Camping und dürfen zu Weihnachten eine Karte erwarten.

Da die Packtasche mit dem Essen immer leerer wird, gehen wir im Spar in Storslett einkaufen. Und dies gleich für 2 Tage, denn morgen ist Ruhetag angesagt und kein Laden in der Nähe vorhanden. Im Laden treffen wir wieder Markus und Gabi, welche wir gestern auf dem Pass getroffen hatten. Aus Storslett raus führt ein Radweg, der später wieder kurz in die E6 mündet. Zu Beginn des Anstiegs auf den nächsten Pass, werden wir von den Autofahrern getrennt. Die neue Strasse führt geradewegs in ein Tunnel. Wir fahren die alte Strasse hoch und müssen den Pass überqueren. Wir haben die Strasse praktisch für uns. Schön einml nicht so konzentriert geradeaus fahren zu müsen.

Schien am Morgen noch die Sonne, ziehen immer  mehr Wolken auf und noch nicht ganz auf dem Pass fallen vereinzelt tropfen. Dazu ist es sehr kühl geworden und mit dem Wind fühlt es sich kalt an. Wir haben aber Glück und die montierten Regenhosen und -jacken dienen lediglich dem Windschutz bei der Abfahrt und der Fahrt zum Camping in Rotsundelv. Die freundliche Dame zeigt uns alles, so dass wir morgen Kleider waschen können. Kurz nachdem das Zelt steht beginnt es zu regnen. Zum Glück haben wir auch hier eine Küche und warme Duschen.

06.8.: Storeng – Alteidet – Burfjord – Badderen – Oksfjord Camping vor Oksfjordhamn

Was für eine Wohltat: die Sonne scheint beim Aufstehen ins Zelt. Wir hatten sie die letzten Tage vermisst. Jedoch ist es noch recht kühl. Wir haben heute nicht so eine grosse Distanz geplant, es sind aber 2 Pässe im Verlaufe des Tages zu bestreiten, deshalb brechen wir kurz nach 8 Uhr auf.

Heute merken wir, dass wir nicht mehr wissen welcher Wochentag es ist. Heute ist Sonntag und beide Läden entlang der Strecke sind geschlossen. In Burfjord gibt es eine Tankstelle mit kleinem Laden. Doch hat er erst ab 11 Uhr geöffnet. Da wir kurz vor 11 Uhr dort vorbei fahren, machen wir gleich Halt bei Bank und Tisch der Tankstelle.

Wir brauchen heute viel Zeit. Zum Einen sind die zwei Pässe ziemlich Zeit raubend. Zum Anderen treffen wir viele Leute, die mit uns plaudern. Auf dem 1. Pass Gabi und Markus aus dem Raum St. Gallen, 2 deutsche Radfahrer auf dem Aussichtsplatz und ein Grieche mit Motorrad. Zum Glück scheint den ganzen Tag die Sonne, auch wenn der Wind ziemlich kühl ist.

Der Chrampf der zwei Pässe, mit Baustelle einer neuen E6, wird mit bombastischer Aussicht belohnt.

Auf dem Camping plaudert auch der Besitzer gerne und ist sehr zuvorkommend . Spät essen wir Znacht und schlafen ein sobald wir in der Horizontale liegen.

05.8.: Alta – Kvenvik – Kafjord – Talvik – Isnestoften – Altafjord Camping Storeng

Nach einer stürmisch-regnerischen Nacht regnet es auch noch, als der Wecker klingelt. Heute bleiben wir noch etwas liegen, wissen jedoch, dass wir auf müssen, um nicht allzu spät am Ziel anzukommen. Und dann hört es auf zu regnen, wir können das Zelt im trockenen abbauen und fahren den ganzen Tag ohne Regen – wir glücklichen.

Die heutige Etappe weist mehrere Tunnels der E6 auf. Jedes Tunnel kann, resp. muss von den Radfahrern umfahren werden. So werden aus 78 Strassenkilometer einfach so 94. Die zusätzlichen Höhemeter mal weggelassen. Aber wir wollen uns nicht beklagen, denn meist ist es die alte Strasse, die wir dann einfach für uns haben. Auch wissen wir, dass eine Umfahrung eigentlich gesperrt ist. Im Wissen, dass unsere Zeltnachbarn vergangener Nacht trotz der Sperre durchgekommen sind, lässt uns zuversichtlich auch auf diese Umfahrung einbiegen. Beim Abzweiger steht weder ein Hinweis noch ist die Strasse dort gesperrt. Nach 5 km passieren wir dann die Sperre und stehen bald danach vor einem Abgrund.

Ein Erdrutsch hat die ganze Strasse auf einer Breite von ca. 50 Metern weggerissen. Ein kleiner Trampelpfad führt von der Strasse weg in den Wald und oberhalb des Rutsches auf die andere Seite. Petras Abenteuer geht in die nächste Runde.

Bis zur letzten Umfahrung bei Isnestoften sehen wir während 60 km immer wieder nach Alta zurück. Es scheint, als kämen wir nicht vorwärts. Dann biegen wir in den Langfjord ein und der Wind beginnt zu schieben. Doch auf halbem Weg dreht der Wind plötzlich und die letzten 20 km werden noch eimmal streng. Wir versuchen jedoch die schöne Aussicht nicht zu vergessen.

Müde kommen wir auf dem Altafjord Camping in Storeng an. Er liegt im Langfjordbotn, dem Kessel am Ende des Langfjords. Während dem Znacht wird es Ebbe und das Wasser zieht sich langsam zurück. Wir geniessen die Aussicht und sind bald im Schlafsack.

04.8.: Valle – Skaidi – Hochebene – Rafsbotn – Solvang Camping vor Alta

Beim nächtlichen WC-Gang zeigt sich die Sonne und die Wolken haben sich verzogen. Drei Stunden später hängt wieder eine dicke Wolkendecke am Himmel. Wir können alles trocken einpacken und kommen so die ersten 20 Kilometer ohne Regen voran. Danach ists leider vorbei mit trocken und wir montieren alles Regenzeug. Während des Rests des Tages werden wir es nich mehr los.

Die Strasse steigt, mal steiler, mal weniger, kontinuierlich an. Gerade zur Znünipause erreichen wir einen Rastplatz mit WC und gedeckten Sitzgelegenheiten. Während unseres Rasts fährt ein Bus mit Deutschen Touristen vor und plötzlich hat es eine riesen Schlange vor dem WC.

Beim Mittagsrast haben wir weniger Glück. Weit und breit sind keine Bänke oder ein Dach zu sehen. Dafür hört es auf zu regnen. Doch wenn man die nächste Regenwand kommen sieht, ist es schwierig mit der Mittagsruhe.

Als wir von der schönen Hochebene runter ans Meer fahren fühlen wir uns kurz wie in der Schweiz.

Auf dem Camping treffen wir viele Radfahrer an, einzelne sind aus der Schweiz. Die Fahrt durchs Gebirge hat müde gemacht. Die Augen fallen beim Schreiben zu und im Schlafsack daneben schläft es schon tief und fest während der Himmel sich am Horizont rot färbt und erneut Tropfen aufs Zeltdach fallen.

03.8.: Honningsvåg – Hammerfest – Rypefjord – Kvalsund – Repparfjord Camping bei Valle

Heute nehmen wir den zweiten Anlauf, um auf die Fähre nach Hammerfest zu kommen. Doch heute haben wir eine Buchung und es hat noch 8 weitere Radfahrer am Quai. Mit 15 Minuten Verspätung kommt das „Postschiff“ dann auch. Wir haben Frühstück gebucht. Ab 7 Uhr schlagen wir uns über 2 Stunden lang die Bäuche voll. Man könnte meinen, wir hätten die letzten Tage nichts gegessen. Danach sitzen wir auf dem Aussichtsdeck und dösen vor uns hin.

In Hammerfest gehen zuerst diejenigen von Bord, die innerhalb 1,5 Stunden einen Ausflug absolvieren und dann wieder zurück auf dem Schiff sein müssen. Wir lassen uns Zeit. Beim Aussteigen weht uns warmer Wind entgegen, das sind wir uns nicht mehr gewohnt. Zu Beginn noch zurückhaltend verschwinden die warmen Kleider Stück um Stück in den Packtaschen.

Die Stadt ist sehr belebt. Viele Touristen tummeln sich auf den Strassen. Liegt auch daran, dass die „Norwegian Star“ heute hier angelegt hat. Petra muss für ein Foto mit dem Liegerad für eine Touristin posieren. Wir fahren gemächlich aus der Stadt während uns die Sonne von vorne anlacht. Auch etwas neues, bisher hatten wir die Sonne meist im Nacken. Der Wind will uns auch heute nicht in Ruhe fahren lassen und bläst je nach Hügelzug stark gegen uns. So kommen wir nicht recht vorwärts und sind froh als wir nach gut 55 km das Schild zum Camping sehen.

Die Kvalsundbrücke

Heute treffen wir alte Bekannte. Die Rentiere stehen überall auf der Strasse. Neu für uns sind die für Radfahrer gesperrten Tunnels. So machen wir Zusatzkilometer und meist auch mehr Höhenmeter über die alte Strasse. Dafür haben wir die Strasse für uns.

Nach dem Znacht gibts noch einen kleinen Spaziergang zum nahe liegenden Wasserfall. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig ins Zelt, bevor es zu regnen anfängt.

02.8.: Skipsfjord – Hammerfest, oder doch nur Honningsvåg

3:30 Uhr wir stehen bei strahlendem Sonnenschein nach einer unruhigen Nacht auf. Es stürmt ziemlich stark und der Wind rüttelt am Zelt. Doch es bleibt trocken.

Taghell mitten in der Nacht

Eine Stunde später sind wir auf den Rädern und kämpfen uns gegen den Sturm vorwärts. Manchmal ist es, als würde man gegen eine Wand fahren. Pünktlich sind wir am Quai. Nach dem gestrigen langen Telefon mit dem Kundenservice der Hurtigrute und deren Bestätigung, dass ein Schiff fährt, sind wir guten Mutes, dass wir auch ohne Reservation an Bord dürfen.

Doch es kommt kein Schiff der Hurtigruten. Wir sind komplett alleine am Quai. Über eine Stunde warten wir, doch nichts tut sich. Nur die „Norwegian Star“ gleitet langsam in die Bucht und legt am Kreuzfahrt Pier an.

Anstelle des Postschiffs kommt die Norwegian Star in Honningsvåg an.

Verärgert über die Inkompetenz der Mitarbeitenden beim Kundendienst suchen wir nach Alternativen. Den Bus nach Olderfjord nehmen – geht nicht mit unseren Fahrrädern; Zurück zum Camping – wir wollen nicht mehr nordwärts fahren; Mit dem Velo durch den Nordkaptunnel – das wollen wir nicht. Es bleibt nur noch die Option, dass wir in Honningsvåg bleiben. Aber zuerst buchen wir die Fahrt für morgen damit wir diese sicher haben.

Wir finden das Vanderhjem (Herberge) und bringen die sehr freundliche Dame dort etwas aus dem Konzept, als wir um 7:30 Uhr für ein Zimmer anfragen. Sie findet eines, das nicht belegt ist. Nach dem Frühstück aus der Packtasche liegen wir schon bald im Bett und schlafen den Frust aus.

Nach dem Mittag machen wir einen Bummel durch Honningsvåg und kaufen für die nächsten zwei Tage ein. Währenddessen trocknen all unsere Regenklamotten im Zimmer. Eine dunkle Wolke treibt uns wieder zurück ins Hostel, wo wir Znacht kochen können.

Wir erhalten die traurige Nachricht, dass ein Arbeitskollege, mit dem Matthias noch bis zu unserer Abreise zusammen gearbeitet hat, in den Ferien unerwartet verstorben ist. Der Schock sitzt tief und bestätigt uns gleichzeitig einmal mehr, dass wir mit unserer Reise das Richtige tun – jetzt das Leben geniessen. Die Stimmung ist etwas gedämpft, wir sind in Gedanken bei der Trauerfamilie und hoffen, dass die Weiterreise morgen wieder Ablenkung bringt.

1. August: Skarsvag – Skipsfjord

Welch Kontrastprogramm an unserem Ruhetag im Vergleich zum Vortag. Und das in allen Belangen. Wir sind heute vor allem alleine unterwegs und geniessen die Ruhe nach dem Gewusel am Nordkap. Der Nebel verzieht sich am Morgen schnell und die Wäsche und all unser Material trocknet im kühlen Wind und an der Sonne schnell.

Wir können gegen Mittag zu einer schönen Wanderung aufbrechen, bei welcher wir nicht nur die bekannte Kirkenporten besuchen, sondern auch auf den Gipfel der Landzunge von Skarsvag wandern können. Dass wir einen Tag zu früh vom Nordkap abgereist sind, mag sein, doch die Stille und die schöne Aussicht des heutigen Tages lassen uns nicht an unserer Entscheidung zweifeln. Wir geniessen den Tag in vollen Zügen bis hin zum Abendessen, wo uns im Campingrestaurant Rentiergeschnetzeltes serviert wird.

Kirkenporten
Blick zum Nordkap – die Touristen sind auf der anderen Seite des Plateaus.

Wir haben an heutigen Tag nicht viel geplant. Wollen wir doch nur die Distanz zu Honningsvag verkürzen. Denn die Fähre fährt sehr früh. So schlafen wir gemütlich aus, frühstücken lange und planen unsere nächsten Etappen. So wird es 11 Uhr bis wir wieder aus der geheizten Küche kommen.

Doch wir haben die Rechnung nicht mit dem Wetter gemacht und den aufziehenden Wolken zu wenig Beachtung geschenkt. Es beginnt soeben zu regnen. Verärgert über unsere Nachlässigkeit und über das Nass vom Himmel räumen wir alles zusammen und bauen das Zelt das erste Mal (!!) bei Regen ab. Nach den ersten Kilometer beginnt es immer stärker zu regnen, so dass wir auch die Capes überwerfen. Der Pass, über den wir zurück müssen, scheint irgendwie nicht mehr aufhören zu wollen. Die vielen Busse nehmen keine Rücksicht und überholen so nah, dass die Gischt der Räder uns jedes Mal voll trifft. Auch ist die Abfahrt danach kein Genuss. Bei vollem Gegenwind peitscht der Regen ist Gesicht und bringt auch die neuen Regenhosen an ihre Grenzen. Bereits vom Nordkap in dichtem Nebel und auch jetzt fahren gewisse Autos nur im Tagfahrlich herum. Das heisst sie verschwinden nach kurzer Zeit vor uns im Nebel.

Heute wären wir für eine Hütte oder ein trockenes Zimmer zu haben. Doch die Optionen sind auf dem Nordkapp Camping in Skipsfjord alle ausgebucht. Also setzen wir uns in die Küche und warten, bis der Regen nachgelassen hat. Während die Wäsche im Trockenraum trocknet werden wir vom Chinesischen Radfahrer, den wir seit Olderfjord immer wieder getroffen haben, bekocht. Er möchte uns einmal ein Chinesisches Gericht zeigen. Wir sagen herzlichen Dank. Wir hätten heute nur kalt gegessen (oder eine TK Pizza im Campingshop geholt).

Allen einen schönen 1. August! Auch wir haben die Fahnen gehisst. 😉

Früh liegen wir im Zelt, der Wecker klingelt morgen breits um 03:30 Uhr. Wir versuchen wieder ohne Buchung auf die Hurtigrute zu kommen. Letztes Mal hat es gut geklappt, auch wenn die am Servicetelefon uns sagen das gehe nicht. Um 6:00 Uhr wissen wir dann mehr.

30.7.: Nordkap – Skarsvåg

Als wir ins Zelt kriechen stehen noch mehrere Dutzend Cars draussen auf dem Platz. Wir hören sie nicht mehr abfahren, der Schlaf ist schneller. Nur müssen wir uns immer wieder nach oben ziehen. Das Zelt steht zwar sehr gut windgeschützt, leider aber auf einer etwas steilen Fläche. Der Schlafsack rutscht mit uns immer wieder gegen die untere Zeltwand.

Wir können uns nicht so motivieren, im Regen um 7 Uhr aufzustehen. Doch bald tröpfelt es nicht mehr aufs Zelt und wir hiefen uns aus den Schlafsäcken. Es ist alles nass was nicht zugedeckt oder eingepackt war. Wir entscheiden uns, alles zu verpacken bevor wir das Frühstücksbuffet in der Nordkaphalle stürmen. Wir sind die letzten der Radfahrer. Sogar jene, die erst um 4 Uhr angekommen sind, sitzen am Tisch, schlafen aber später sitzend ein.

Wir geniessen das Frühstück und die grosse Auswahl zu anständigem Preis sehr. Eine ganze Stunde schlemmen wir und bleiben auch noch sitzen, als das Buffet wieder abgeräumt ist. Wir haben viele Nachrichten zu lesen. Später gesellen sich noch Friedwart und Silvia dazu und wir plaudern in den Nachmittag hinein.

Gruppenfoto mit Friedwart und Silvia und etwas mehr Sicht.

Plötzlich reisst der Nebel etwas auf und man sieht in die Ferne über die Nebeldecke über dem Meer. Wir stürmen hinaus und können so auch noch kurz etwas mehr als nur 20 Meter weit sehen. Wir schiessen Fotos, plaudern weiter und geniessen die Sicht.

Nieselregen, nichts bleibt trocken.
Fahrt gegen eine Nebelwand. Die Autos verschwinden jeweils einfach.

Erst um 16:45 Uhr sind wir dick verpackt bereit, um heute eine kurze Distanz runter zu fahren. Wir fahren durch den dichten Nebel und Nieselregen runter nach Skarsvåg. Hier machen wir morgen einen Tag Pause, wollen etwas zu Fuss die Gegend erkunden und die Wäsche will auch wieder gewaschen werden. Die wohltuende Dusche geniessen wir genauso wie den schön eingerichteten Aufenthaltsraum mit Küche.

Blick zurück auf einen der vielen Aufstiege, die wir gestern gemeistert haben.