09.10.: Werden –  Kettwig – Heiligenhaus – Flandersbach – Wülfrath – Mettmann – Neandertal – Hochdal – Hilden – Langenfeld – Leverkusen – Köln

Der Ruhetag steht ganz im Zeichen der Ruhe. Wir liegen viel im Zelt, schlafen und planen den letzten Abschnitt unserer Reise. Nun wissen wir, dass noch rund 800 km auf uns warten. Zum Abschluss des Tages gehen wir ins „Bistro“ des Campingplatzes. Der Name ist pure Untertreibung. Dahinter steckt ein kleines, aber feines italienisches Restaurant. Wir lassen uns mit leckeren 4 Gängen Überraschungsmenü verwöhnen. Als wir gehen wollen laden uns die Tischnachbarn Anke, Matthias und Christian zu sich an den Tisch ein. Neben Wasser (unser Wunsch) und Limoncello gibt es auch nochmal Nachtisch. Wir haben eine spassige, schöne Runde mit interessanten Gesprächen, die wir sehr geniessen.  Etwas später als gedacht liegen wir im Zelt während über uns ein Flugzeug nach dem anderen vorbei dröhnt.

Leichter Regen tröpfelt auf das Zeltdach, als der Wecker klingelt. Doch der Regen hört blald auf. Nur beim Abbau des Zeltes will eine Wolke uns nochmal ärgern. Der graue Himmel begleitet uns noch ein Stück und zwischendrin fallen auch wieder Regentropfen, doch am Nachmittag verziehen sich die Wolken, so dass wir etwas Sonnencrème benötigen.

Steiler Aufstieg aus dem Neandertal

Nach dem ersten Abschnitt der Ruhr entlang kaufen wir im EDEKA ein. Danach biegen wir auf den Radweg auf dem alten Trasse der Niederbergbahn ein. Über alte Viadukte steigt die Strecke stetig aber angenehm an, weshalb wir uns entscheiden etwas länger darauf zu fahren als geplant. In Heiligenhaus dann die erste Fehlleitung. Nach Mettmann steil rechts hoch. Oben angekommen zeigt der Wegweiser nach Mettmann wieder nach unten. Wir bleiben oben und suchen uns den eigenen Weg. Jeder Versuch dem Wegweiser nach Mettmann zu folgen endet im Konsultieren des Navi, weil die Beschilderung fehlt, zusätzlichen Höhen- und Kilometern. Auch nachher nach Hilden hätten wir besser unserem Strich im Navi, statt der Beschilderung geglaubt, das hätte uns einen steilen Anstieg erspart.

Schlechter Zustand der Wegweiser und der Wege. Li: völlig vermoster Wegweiser im Neandertal, Re: Keine Farbe mehr, Wegweiser in Köln.

Die Abfahrt danach bis nach Leverkusen ist sehr schön, sanft geht es runter, so dass wir locker viele Kilometer machen können. Dies ist auch nötig, denn die Hügel-Kletterei und Wegsucherei hat neben Kraft auch viel Zeit gekostet. Und dann ist er da der Rhein. Lange haben wir davon gesprochen, dass der Rhein uns nach Hause bringen wird. „Wenn wir dann mal am Rhein sind…“ Nun sind wir es. Wie Petra es nennt: „Ein Stück Heimatgefühl kommt auf“.

Den Rhein erreicht!

Im Gegensatz zum Morgen ist nun die Umleitung auf die Rheinbrücke sauber signalisiert und gut fahrbar. Auch wenn auf dem Rhein-Radweg auch nicht alle Schilder so toll sichtbar sind, finden wir den Weg bis nach Köln und machen noch einen Abstecher zum Domplatz. Viele Leute sitzen auf der grossen Treppe vor dem Dom oder flanieren davor. Auch auf der Promenade hat es viele Leute. Wir fahren Slalom zwischen den Fussgängern hindurch, überqueren den Rhein erneut und kommen gegen 18 Uhr auf dem Campingplatz an.

Auch die Gänse sind in Köln. Wir sind also immer noch im Rennen bei der Reise gegen Süden.

Heute schlafen wir auf dem Camping Stadt Köln praktisch direkt am Rhein. Das tiefe Brummen der Schiffsmotoren ist gut zu hören aber irgendwie angenehmer wie der Fluglärm gestern.